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The big challenge 2016 (Austria eXtreme Triathlon 25. Juni 2016) - Vorbericht, Training und Wettkampfwochenende Robert Wagner.

Ich Oktober 2015 bin ich am Wochenende als ich meinen Herbstmarathon gelaufen bin, beim Internetsurfen auf den "Austria eXtreme Triathlon" gestoßen. Meine Gedanken und Gefühle dazu: faszinierend, wahnsinnig, abstoßend, abenteuerlich, anziehend... wie auch immer die Veranstaltung hat mich nicht mehr losgelassen. Ich habe mir Erfahrungsberichte von 2015 (da war die erstmalige Austragung mit 50 Teilnehmer) durchgelesen. Und der Bewerb klingt in der Tat sehr nach Abenteuer. Und Abenteuer ist auch meine Hauptmotivation für diesen Bewerb. Anfang November war dann auch die 14-tägige Anmeldefrist. Auch beim 2. Austria extreme Triathlon sind nur wenige Teilnehmer zugelassen. Die 125 Teilnehmer für 2016 wurden per Losentscheid ermittelt. Ich dachte mir, ok melde ich mich halt einmal an. Die Verlosung war dann Mitte November und tatsächlich hat sich das Los für mich entschieden. Mein Schicksal für die nächsten Monate war somit vorbestimmt.

Neben der Ironmandistanz mit der extremen Belastung durch die vielen Höhenmeter ist insbesondere das Schwimmen in der Mur für mich persönlich wohl die größte Hürde. Die Siegerzeit war letztes Jahr 12:20 - also etwa 50 % Aufschlag von der Zeit für einen "normalen" Ironman.

Das Schwimmen: Ich konnte zum Zeitpunkt der Anmeldung überhaupt nicht Kraulen, und dachte schon darüber nach die Strecke mit Brustschwimmen zurückzulegen. Die Temperaturen in der Mur sind auch im Sommer sehr kalt (deswegen Neoprenpflicht). Brustschwimmen wird mit Neopren aber schwieriger. Daher gab es nur eine Möglichkeit: Kraulen lernen. Seit Anfang Jänner versuche ich nun Kraulen zu lernen - mit Schwimmtrainer.. 6 Monate Zeit um Kraulen zu lernen. Nicht nur zu lernen sondern dann auch 3,8 km Schwimmen bei Strömung und Kälte. Das Radfahren ist grundsätzlich natürlich das Kriterium schlechthin. 186 km, 4 Berge. Davon 3 wirklich schwierige Berge. 3800 HM.
Die Laufstrecke ist natürlich auch ein Wahnsinn. 2000 Hm. Da mach ich mir allerdings weniger Sorgen. Es gilt aber einmal bis zur Laufstrecke zu kommen.

Selbstzweifel: Ich fühlte mich in den letzten Monaten hinundhergerissen. Zwischen Begeisterung und Aussichtslosigkeit. Seit 2 Wochen bin aber sicher, dass ich zumindest an den Start gehen werde, wenn ich gesund bleibe. Auch wenn ich dann aufgeben muss, aber ich will es zumindest probieren. Mein persönlicher "Point of no return" ist sozusagen überschritten.
Betreuer: Speziell für dieses Rennen ist ein verpflichtender Betreuer für die letzten 16 Laufkilometer. Aber auch auf der Radstrecke werde ich Betreuung brauchen. Es soll nur wenige Verpflegungsstellen geben.
Das Rennnen: Start ist um 4.30 in der Mur bei Graz, dann führt die Radstrecke über 4 Berge Richtung Dachstein. Der Lauf geht dann Richtung Dachstein rauf. Zielschluß ist um 24 Uhr.


Für Interessierte:
http://www.autxtri.com/ ein Video mit Eindrücken.
https://www.youtube.com/watch?v=4KNkWXHmN7E

Mein bisheriges Training:
November


Dezember
Schwimmen: es gab 2 Versuche im Amalienbad. Ich beendete beide Versuch schnell. Entscheidung für einen Schwimmtrainer.
Radfahren: durschn.4-5 Stunde /Woche
Laufen: durschn.60-70 km /Woche

Jänner
Schwimmen: Beginn Schwimmtraining in der Südstadt bei einem Einzeltrainer - eine Empfehlung von einem befreundeten Triathleten. Der Trainer ist gut und geduldig. Allerdings glaubte er offenbar ich kann schon kraulen. Als ich im zeigte was ich kann, wollte er am liebsten wieder weggehen. Seine Versuche mich anderen Trainern weiterzuvermitteln prallten aber an mir ab. Mittlerweile haben wir uns aneinander gewöhnt.
Radfahren: durschn. 3,5 Stunden/Woche (Ergometer)
Laufen: eindeutig der Schwerpunkt, durschn. 90 km /Woche

Februar
Schwimmen: inklusive wöchentlicher Schwimmtrainerstunde in der Südstadt versuchte ich 3 mal pro Woche irgendwo zu Schwimmen.
Radfahren: durschn. 7 Stunden/Woche
Laufen: durschn. 80 km /Woche

März
Schwimmen: Ich entschied mich dazu mir das Fitnessstudio Homesplace zu leisten - dort gibt es ein 20 m Becken, mit wenig Leuten - Weiterhin 3 x/Woche Schwimmen. Meine Schwimmleistung konnte ich bis zu 1500 Meter Schwimmen pro Training steigern. Allerdings mit vielen Pausen. Anfang des Monats konnte ich mit Mühe und Not 50 Meter durch kraulen. Jetzt am Ende des Monats schaffe ich schon bis zu 200 Meter. Der Weg ist noch weit - es erscheint weiterhin fast unmöglich die 3,8 km in der Mur zu schaffen. Die Zeit wird schon sehr knapp. Aber ich möchte Ende Juni am Start stehen.
Radfahren: durschn. 8 Stunden/Woche
Laufen: durschn. 70 km /Woche

April
Der April war vom Zeitaufwand sicherlich bisher am trainingsintensivsten. Die effektive Trainingszeit lag bei etwa 17 Stunden/Woche.
Schwimmen: 3x/Woche Schwimmen. Die Schwimmumfänge konnte ich steigern. Es gelingt mir mittlerweile länger durchzukraulen. Mein bisheriger Rekord sind 1000 m ohne Pause Kraulen. Ich habe mir auch einen Neoprenanzug gekauft. Allerdings verlief der 1. Versuch nicht so gut wie erhofft. Es gibt zwar einen super Auftrieb, allerdings sind die Arme sehr eingeengt und ich werde dadurch schnell müde.
Radfahren: durschn. 10 Stunden/Woche. Insbesondere versuchte ich lange Radausfahrten zu machen. Die langen Radeinheiten sind für mich sehr anstrengend. Die Ausfahrten steigerten sich von 140 km (flach), 135 km (hügelig), 160 km (flach) bis 180 km (flach)
Laufen: durschn. 55 - 60 km /Woche

Mai
Schwimmen: weiterhin ca. 3x/Woche Schwimmen. Dabei gab es erste Trainingseinheiten im offenen Gewässer. Die Schwierigkeiten mit dem Neopren bestehen weiterhin, werden aber langsam besser. Im offenen Gewässer besteht die Schwierigkeit mit der Orientierung. Erstmals 2 km Kraulen, allerdings sehr langsam.
Radfahren: durschn 9 Stunden/Woche
Laufen: durschn. 55 - 60 km /Woche
Streckenbesichtigung: Ende Mai wollte ich die Strecke besichtigen. Außerdem wollte ich die Verhältnisse in der Mur abchecken. Dabei erlebte ich in der Mur ein Desaster! - Bei meinen Schwimmversuchen kam ich nicht weiter als 30 - 40 m, dann gelang es mir nur mehr "im Stand" zu schwimmen. Ich wusste es gibt Strömung - Allerdings war die Strömung war so stark, dass ein Schwimmen für mich unmöglich war. Diese Erlebnisse waren deprimierend. Innerlich begann ich damit mein Projekt abzuschreiben. Daher besichtigte ich dann auch nur einen kleinen Teil der Radstrecke, weil ich keine Lust mehr hatte.
Laut Veranstalter soll die Strömung bis zum Wettkampf deutlich weniger werden. Allerdings ist dies wohl je nach Wetterlage schwer planbar. Sollte die Strömung nicht deutlich geringer werden, macht für mich leider ein Start keinen Sinn.

Das Wettkampfwochenende

Die Wochen im Juni waren geprägt von letzen langen Trainingseinheiten. Insbesondere stand das Schwimmtraining im Mittelpunkt - ich versuchte möglichst oft im offenen Gewässer zu schwimmen. Betreffend Schwimmen schöpfte ich zuletzt tatsächlich Hoffnung - ich konnte in der neuen Donau 3 km durchkraulen: zuletzt schaffte ich eine Zeit von 1:15 was eine Endzeit von 1 Stunde 35 für 3,8 km ergibt. Ich hoffte den letzten Schwimmern nachschwimmen zu können. Mein Plan war gemütlich in Wasser zu gehen und nachzuschwimmen. Bei der Anreise mit meinem Betreuer Robert war ich sehr angespannt. Ich wusste, dass die Strömung in der Mur sehr hoch war. Ein Start war mehr als ungewiss. Ein weiterer Versuch in der Mur gegen die Strömung zu schwimmen scheiterte deutlich. Somit schien ein Start ausgeschlossen.

Mein Betreuer und auch die Veranstalter überzeugten mich aber dann, so entschied ich mich trotz der gefühlten Aussichtslosigkeit für einen Start. Angeblich war nur das erste kleine Stück gegen die Strömung sehr schwer. Dann folgten 2 km mit Strömung und wieder 1,5 km zurück gegen die Strömung (dort allerdings wesentlich milder) - Es ging also darum, irgendwie die ersten paar Meter gegen die sehr starke Strömung zu schaffen.

Es folgte eine Nacht in der ich keine einzige Minute schlief. Um 2 Uhr war dann Tagwache. Vorbereitung. 3.30 Check-in. 15 Minuten vorm Start um 4.30 durften wir zum Startbereich. Die ersten Schwimmer wollten sich einschwimmen. Und ich sah, dass es fast allen Teilnehmern so erging wie mir. Sie konnten an der Stelle kaum schwimmen. Allgemeine Hektik ist ausgebrochen. Bei mir verwandelte sich die Angst in Panik. Ich wollte im Sog der Anderen irgendwie um diese Boje kommen. Wenn es mir gelingt, dann hab ich eine Chance. Ich startete also im hinteren Mittelfeld. Zu allem Unglück ist die Boje dann immer weiter weggedriftet. Einige Schwimmer haben dann verzichtet um die 1. Boje zu schwimmen. Ich versuchte es glaub ich 2 Minuten lang um die Boje zu kommen - bis ich aufgab und einfach umdrehte. Ich ärgere mich über mich, dass ich nicht gleich diesen für mich sinnlosen Versuch aufgegeben habe. Beim Schwimmen mit der Strömung bemerkte ich, dass ich wie gelähmt war - keine Luft mehr bekam - erst nach ca. 200 m Brust konnte ich meine ersten Kraulversuche machen und versuchte meinen Rhythmus zu finden. Es gelang mir nicht mehr ausreichend. Ein Rettungsboot beendete meine Challenge nach ca. 20 Minuten schon sehr früh.

Vielleicht hätte ich die Mur auch ohne die ersten 2 Minuten - in der ich alle meine Vorsätze (ruhig zu bleiben, zu atmen meinen Rhythmus zu finden) aufgegeben habe - nicht geschafft - aber ich denke ich hätte eine kleine Chance gehabt. Einzig positiv ist, dass ich trotz meiner Angst gestartet bin.Es tut mir aber schon sehr leid, dass ich den Rest des Tages nicht erleben durfte - Aufs Radfahren hatte ich richtig Lust. Mein Betreuer Robert war natürlich auch enttäuscht.

Ich würde sagen ich habe ein kleines Trauma davongetragen. - es fühlt sich zumindest so an. Ich war einige Tage ganz schön von der Rolle. Ich überlege mir natürlich wie ich mit meinem kleinen Trauma umgehe....Da ich gut trainiert bin - werde ich wahrscheinlich in Podersdorf starten - einmal schauen, wie´s mir mit einem "normalen" Ironman geht.

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