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24 Std. Benefizlauf Wörschach 16.-17.7.

Eine kleine Laufchronologie:
18h: Christian Landsteiner ist 45., Pascal 85. Marianne ist mit ihren "rennenden hennen" 85. bzw. 3. bei den Frauenstaffeln
22h30: Christian ist schon 29., Pascal 42. während die "hennen" um 3 Plätze zurückgefallen sind
11h30: Christian fällt auf den 56. Rang zurück, Pascal ist schon 27. die "hennen" laufen konstant und sind 87.
Schließlich werden unsere Hasen ex aequo 59. mit 151,04375 km, Mariannes "hennen" werden 87. mit 211,46125 km und 4. bei den Frauen
Jetzt gibt´s noch eine Korrektur: Christian wird 60. mit 152,56575 km, Pascal 61. mit 151,04375 km Gratulation an alle!

Marianne berichtet:
Der 24-Stundenlauf ist eine höchst charismatische Veranstaltung.
Fast alle im Ort beteiligen sich ehrenamtlich an der Organisation und freuen sich über jeden Kilometer, der hier gelaufen werden.
Wenn jemand aus der Umgebung nicht mitarbeitet kommt er oder sie in ländlicher Ausgehkleidung vorbei, promeniert am Rand der Laufstrecke und stöckelt statt vom Parkplatz in die Gastwirtschaft, von einem Festzelt an der Laufstrecke zum nächsten. Diese Mischung aus Benefiz, Sport und Volksbelustigung macht dieses ganz besondere Wörschachflair aus.
Die "rennenden hennen" wollten mit dabei sein. Nachdem die Idee geboren war, wurden nach und nach Freundinnen überredet, die mitmachen sollten - manche mussten dazu erstmal ihre ersten Laufschuhe kaufen.
Zur Vorbereitung sind die Hendln in größeren oder kleineren Gruppen die Murpromenade rauf und runter gejoggt.
Ich war das einzige Hendl mit wettkämpferischer Vorerfahrung und durfte daher starten und durch das Ziel sprinten.
Beides waren tolle Erlebnisse!
Von den 211 km bin ich 39,6 km (17 Runden zu je 2,323 km) gelaufen und habe damit die große Ehre des "besten Hendls im Stall" geerntet.
Meine Laufzeiten (ungefähr gestoppt): Nach dem Start 1 2/3 Runden in 24 min, ab 16.00 5 Runden in 65 min (extrem schwül), um Mitternacht bin ich 4 Runden in 54 min gelaufen (bei strömendem Regen) und zum Abschluss noch 6 1/3 Runden in 85 min. Mit den vollen 17 Runden bin ich von den berühmten 42 km nicht so weit entfernt und kann mir gut vorstellen demnächst mal einen Marathon zu laufen.

Liebe Grüße!
Marianne

Christian berichtet:
Nach meinem ersten Ultra im Wiener Prater habe ich mich leichtsinnigerweise gleich für den 24h Lauf angemeldet. Das war ein etwas schon etwas kühn, da meine Ultra-Wettkampf Erfahrung gerade mal 6 Wochen jung war, und 24h Läufe für Ultraeinsteiger nicht gerade empfohlen sind. Aber eine 24h Stunden WM findet auch nur sehr selten in Österreich statt, deshalb packte ich die Gelegenheit beim Schopf und fuhr hin. So konnte ich meinen ersten 24er versuchen und gleichzeitig die WM 24h live mitverfolgen.
Die Atmosphäre in Wörschach war grandios. Ein kleines unscheinbares Dorf lebt auf und wächst zur Zelt-Metropole heran. Die Strecke säumten unzählige Zelte und kreative Werbekonstruktionen, vom kleinen 2-Mann Zelt bis zum riesigen Partyzelt, von der Radar Geschwingikeitsanzeige ("Sie fahren 9 km/h") bis zum improvisierten Ortsschild Trofaiach. Die Strecke führte teils durch die Stadt, teils durch die Au und war trotz der Kürze (ca. 2,3 km) abwechslungsreich. Es ging meist bergauf oder bergab, richtig flach war es selten, so gab es auch für die Muskeln Abwechslung, nicht nur für die Augen.
Das Publikum war einfach großartig. Egal zu welcher Stunde, immer waren begeisterte Menschen auf der Strecke, die versuchten die Läufer zu motivieren. Dies gelang auch meist. Manchmal reichte Motivation alleine nicht aus und man musste auch die Beine benutzen um voran zu kommen. Ich habe all die Menschen bewundert, mit welch Ausdauer sie bei jedem Wetter unermüdlich die Läufer anfeuerten. Mir wäre das zu anstrengend. Das gleiche haben sie wohl auch von mir gedacht.
Der Start fand gleichzeitig um 14h mit dem WM-Lauf statt. Für mich war dies so überwältigend, dass mir Tränen der Ergriffenheit über die Wangen kullerten. Die Stecke war lediglich durch ein Band in der Mitte der Straße von den WM-Teilnehmern getrennt. So bot sich ausreichend Gelegenheit mit einigen Top-Athleten zu tratschen, Zeit dafür war ja genug vorhanden.
Die ersten 14 Stunden lief es bei mir recht gut und ich hatte keine größeren Probleme, einzig die Hitze war anfangs schon recht heftig. Um 3 Uhr nachts hatte ich meine erste Krise, nachdem ich in ein obersteirisches Gewitter geriet, pitschnass ein paar Runden absolviere, und mich dann vor Kälte schlotternd in meinem Zelt im kuscheligen Schafsack verkroch. Weiter laufen hätte ich sowieso nicht mehr können, da ich bei jedem Schritt ziemliche Schmerzen in den Beinen hatte. Irgendwie hatten die Bänder und Sehnen genug vom Laufen. Im Zelt lauschte ich dem Regen, der auf mein Zelt prasselte und freute mich über meine Entscheidung jetzt eine Pause zu machen. So zogen zwei weitere Unwetter über mich hinweg und ich fragte mich, ob denn die anderen Läufer da draußen wohl laufen? Wie ich später erfuhr, Pascal lief. Nach einer Stunde war der heftigste Regen vorbei und ich kroch wieder auf die Strecke. Oh Wunder, aus dem Kriechen wurde wieder ein Laufen. Ich war wieder ganz frisch und hatte Rundenzeiten fast wie zu Beginn des Rennens. Keine Schmerzen, keine Müdigkeit. Dies sollte 2 Stunden so bleiben. Dann kamen wieder heftige Schmerzen die mir ein Laufen unmöglich machten. Also eine zweite Pause. Wieder eine Stunde im Zelt die Füße ausstrecken. Das Wunder wiederholte sich und ich lief wieder 2 Stunden nahezu schmerzfrei. Dann wieder die gleichen Probleme, wieder Pause, doch diesmal funktionierte der Trick mit dem Schlafsack nicht mehr. Also entschied ich mich wenigstens zu gehen, um meinem angepeilten Ziel, der 150km Marke, näher zu kommen. Doch auch dies war mehr als mühsam. Ich konnte mich mich nur über häufige Kommentare des Publikums wie "du siehst ja noch ganz frisch aus und sogar dein Laufhemd ist gebügelt" nur kopfschüttelnd wundern. Erstaunlich wie stark Eigen- und Fremdwahrnehmung divergieren können.
Der Stundenzeiger bewegte sich unaufhaltsam auf die "Zwei" und ich mich auf die 150 km Marke zu. Schließlich war ich doch etwas schneller als der Zeiger und habe überglücklich meine Rundenzählerin erblickt, die mir mit einem gelben 150km Kärtchen zuwinkte. Geschafft! Wieder kullterten ein paar Tränen. Den Salzverlust habe ich gut verkraftet. Als Bonus bin ich noch fast eine Runde gegangen bis die Schlußsirene ertönte. Alle Läufer erstarrten zur Salzsäule, bis der Vermessungdienst sie erlöste und die Startnummer mit bunter Kreide auf den Asphalt kritzelte.
Bei der Siegerehrung wurde mir klar, was die Topathleten geleistet hatten. Den Sieger der Benefizlaufes musste man auf einem Sessel zur Siegerehrung tragen. Er konnte nicht einmal mehr aufstehen, so sehr hatte er sich verausgabt.

Christian am Sonntag späten Vormittag, nach etwa 20 Stunden auf den Beinen hat er immer noch gelacht Der ganze Hendlstall: 8 Läuferinnen und + 1 Betreuung Wir waren nicht die schnellsten, aber die mit den tollsten T-Shirts (am Foto Marianne und die Betreuerin Elke)
Christian und Pascal bei der Pasta Party am Freitag am Abend