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Unterberg Tourenskilauf 16.2.Andi berichtet:Motiviert von der Falsche-Hasen-Jahreshauptversammlung habe ich mir vorgenommen, wieder mehr Berichte zu schreiben. Damit war ich in letzter Zeit doch ziemlich nachlässig... Am selben Tag wie die Jahreshauptversammlung fand ein Vertical-Skitourenrennen auf den Unterberg in Niederösterreich statt, bei dem auch die Wiener und Niederösterreichischen Landesmeisterschaften ausgetragen wurden. Wegen ihrer Achillessehnenverletzung hatte Andrea seit Ende November auf das Lauftraining vollständig verzichten müssen und verlegte sich auf‘s Radfahren, Ergometertraining und das Skibergsteigen. Zum Glück gab es ja heuer viel Schnee und so konnten wir uns schon ziemlich oft auf den Pisten am Grünberg in Gmunden, auf der Kathrin in Ischl oder dem Zwölferhorn am Wolfgangsee austoben. Im Jänner hatte Andrea bereits ein Verticalrennen bei der Hochkönig-Erztrophy in Bischofshofen gewonnen, und das, obwohl sie unmittelbar nach dem Start erstmal einen Ski verloren hatte, diesen suchen, wieder anschnallen und als Allerletzte das gesamte Feld von hinten aufrollen musste. Kaum ein Rennen ohne Andrea-Hoppala... Am Freitag Nachmittag besichtigten wir die Strecke am Unterberg und fragten kurz vor dem Zielhang nach dem genauen Verlauf. Ein Ortskundiger gab uns freundlich Auskunft, meinte dann aber am Ende, dass wir die genaue Strecke ohnehin nicht unbedingt kennen müssten, da „ganz sicher ein paar Männer vor euch laufen werden“. Während die Streckenbeschreibung exakt stimmte, offenbarte die abschließende Expertise in ihrer Selbstverständlichkeit gewisse sportlich - leistungsdiagnostische Wissenslücken. Am Samstag um 9 Uhr Früh ging es los. Etwa 70 Teilnehmer standen am Start, Andrea in der ersten Reihe, und ich hatte mutig in der 3. Reihe Aufstellung genommen. Zunächst ging es etwa 800 Meter sehr, sehr flach los. Noch extremer als bei jedem Volkslauf sprinteten die Teilnehmer weg, ich wurde nach wenigen Sekunden von mindestens 20 Konkurrenten förmlich überrollt, von links und rechts überholt und überlaufen. Immerhin konnte ich noch beobachten, dass Andrea den schnellen Start besser bewältigt und den eifrigsten Sprinter von allen nach ca. 100 Metern eingeholt hatte. Ach ja, noch lagen etwa 4 Kilometer und 650 Höhenmeter vor uns... Nach 5 Minuten wurde es allmählich steiler, da konnte ich Andrea noch einmal weit vor mir erkennen. Sie hatte die Führung übernommen und der Zweite lag schon ein paar Meter hinter ihr! Ich selbst hatte auf die Gruppe vor mir aufgeschlossen und konnte langsam Platz um Platz gutmachen. In der 2. Hälfte wurde der Kurs steiler und Andrea setzte sich immer mehr von ihren Verfolgern ab. Nach etwas mehr als 20 Minuten erreichte sie die Stelle, an der wir am Vortag nach dem Weg gefragt hatten. Gut, dass Andrea nun genau Bescheid wusste, denn es lag kein Einziger vor ihr, dem sie einfach hätte nachlaufen können. Kurz darauf stellte sich der extrem steile Zielhang vor ihr auf: Mit schnellen, kraftvollen Schritten und bereits großem Vorsprung arbeitete sie sich die letzten 120 Höhenmeter hinauf. Die Spur war teilweise ziemlich glatt und so passierte 2 Minuten vor dem Ziel doch noch das (obligate?) Hoppala: Andrea rutschte durch, stürzte und kullerte wie ein Käfer etwa 20 Meter den steilen Hang hinunter, ehe sie die unfreiwillige Talfahrt bremsen konnte. Man kann sich kaum vorstellen, wie patschert man auf einem Steilstück mit den leichten Tourenski werken kann, bevor man endlich wieder steht und die ersten Schritte bergwärts macht. Ich kann‘s aus eigener Erfahrung bestätigen... Trotz des Missgeschicks schaffte es Andrea als Gesamterste über die Ziellinie und das noch dazu mit beeindruckendem Vorsprung und Streckenrekord! Mehr als 1:30 min später kam der schnellste Mann oben an und das war kein Unbekannter im Skibergsteigsport. Der hatte schon einige hervorragende Ergebnisse geliefert und so durfte Andrea wirklich stolz auf ihre Leistung sein! Ich konnte auf dem steilen Zielhang noch einige Läufer überholen, schaffte es, nicht zu stürzen und durfte mich über einen 13. Gesamtrang, „nur“ 7:38 min hinter Andrea freuen. Klingt nach viel Rückstand (ist es auch), aber ich bin sehr zufrieden. Hätten die Falschen Hasen bei ihrer Gründung in weiser Voraussicht auch an eine Wintersport-Sektion gedacht, so könnten wir zusätzlich einen Landesmeistertitel bei den Frauen (nona) und sogar einen 2. Platz bei den Männern bejubeln (wär allerdings bei 4 Teilnehmern nicht so schwer gewesen). So aber hab ich immerhin meinen ersten Wintersportpokal als 3. in der Alte-Knacker-Klasse gewonnen. Und zur Krönung gewann ich zusätzlich den Hauptpreis in der Startnummern-Tombola, ein Paar Alpinski. Ein voller Erfolg also, dieser Tag am Unterberg, bei wunderschönem Wetter übrigens und perfekten Bedingungen. Natürlich liefen wir zum Training noch ein 2. Mal den Berg hinauf, bevor wir noch ein wenig Ski fahren gingen, dann aber mit Liftkarte und Schlepplift. |