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Österreichische Berglaufmeisterschaften Graden bei Köflach 2.6.Andi berichtet:Eine Woche nach dem Schafberglauf (über den ich noch berichten muss) stand schon der nächste Gipfelsturm auf dem Programm: Es war wieder Zeit für die Jagd auf Medaillen, diesmal vom kleinen Ort Graden nahe Köflach in die mir bis dahin völlig unbekannte Bergwelt dieser Gegend. Und die ist, wie wir bei einer Teilstreckenbesichtigung am Samstag Nachmittag feststellten, ganz schön steil. Nach einer etwa 500 Meter langen Dorfrunde, zunächst sogar leicht bergab, präsentierten sich die nächsten 3,5 km fast durchgehend extrem steil, sodass bei Kilometer 4 bereits 600 Höhenmeter absolviert waren. Auch der Besichtigungsspaziergang war schon ganz schön anstrengend... In Maria Lankowitz hatten wir ein richtig nettes, originelles Quartier im obersten Stockwerk eines Hauses im Zentrum gefunden, zwar mit einer Raumhöhe von nur 2 Metern, dafür aber mit schöner Aussicht. Sonntag um 11 ging's los, nach der Startrunde, die ich bewusst sehr langsam anging, hatte sich das Feld schon etwas auseinandergezogen. Relativ weit hinten erreichte ich die ersten steilen Waldwege. Andrea sah ich nach etwa 7 Minuten das erste und letzte Mal weit vor mir. Auch sie war vorsichtig gestartet, denn auf der ersten Streckenhälfte mit den heftigen Anstiegen kann man sich zu Beginn leicht „verheizen“, dann geht am Schluss gar nichts mehr. Während ich langsam mit dem Überholen begann und mich von (ca.) Platz 70 konstant nach vorne arbeitete, machte Andrea von (ca.) Platz 15 aus weiter vorne das Gleiche. Und das ging bei ihr heute extrem gut und schnell. Einen Berglaufspezialisten nach dem anderen ließ sie hinter sich und kämpfte bald schon um das virtuelle Podest in der Männerklasse der österr. Meisterschaften. Ich dagegen war stolz, mittlerweile auch einige Frauen überholt zu haben, unter ihnen Karin Freitag, nicht gerade die schlechteste Bergläuferin. Nach etwa 34 Minuten hatte ich den ersten steilen Teil der Strecke geschafft, dann folgten ca. 2,5 relativ flache Kilometer mit nur leichten Anstiegen und sogar kurzen Bergabstücken. Weit vorne stürmte Andrea auch über dieses Flachstück und brachte die Männer zur Verzweiflung, v.a. als es bei km 7 noch einmal richtig bergauf ging. Sie hatte sich das Rennen perfekt eingeteilt und konnte auf diesem wieder sehr steilen Kilometer weiter Druck machen. Hinter dem deutlich führenden späteren Staatsmeister Manuel Innerhofer und 2 außer Konkurrenz teilnehmenden deutschen Athleten (die bei diesem Rennen um die Qualifikation für die Europameisterschaften liefen) sowie einem Neuseeländer kämpfte Andrea mit dem 2. und 3. Österreicher um die nächsten Positionen, die immer wieder wechselten. Vorbei an einer großen Christusstatue auf einem Berggipfel ging es auf den letzten Kilometer, zuerst einmal 300 Meter leicht bergab und dann über eine weite Alm zum Ziel. Mir gelang es sogar noch, 3 oder 4 Läufer am Schluss zu überholen, nur ganz kurz vor dem Ziel musste ich mich leider noch von einem Konkurrenten absprinten lassen. So viel Auswahl hatte Andrea weit vorne gar nicht: Am Ende lief sie ein paar Sekunden hinter dem zweiten und ein paar Sekunden vor dem dritten Österreicher ins Ziel und schaffte etwas, das es bisher noch nie gegeben hatte: Sie erreichte als erste Frau bei österreichischen Meisterschaften in der Leichtathletik das Podium in der Männerklasse! Nach 52:21 min lag sie nur knapp zweieinhalb Minuten hinter dem Sieger und lediglich 14 Sekunden hinter dem Zweiten! 10 Sekunden hinter ihr kam der 3. Mann ins Ziel, der sich damit zwar für die EM qualifiziert hatte, aber nun überlegte, ob er dort wohl eher in der Damenmannschaft und Andrea bei den Herren starten würde. Mit meinem Rennen war ich eigentlich ganz zufrieden, aber der Rückstand auf Andrea war mit mehr als 10 Minuten schon gewaltig: 63:13 min war ich unterwegs, das ergab den 40. Platz insgesamt in der Männerwertung und sogar eine Bronzemedaille in meiner AK bei den österreichischen Meisterschaften. Was Andrea bei den Männern geschafft hatte, gelang mir in der Damenklasse nicht ganz: Viertbeste Dame wurde ich, 2:21 min fehlten aufs Podium... Nach der Rückkehr ins Tal und einem schnellen Mittagessen in unserem Quartier (Hunger hatten wir trotz eines großartigen Kuchenbuffets im Ziel immer noch) beschlossen wir, das Duschen durch einen Sprung in den Badesee von Maria Lankowitz zu ersetzen. Blöd nur, dass es ausgerechnet in diesem Moment zu schütten anfing. Dafür kam die Sonne, die beim Rennen für warme Temperaturen gesorgt hatte, unmittelbar danach wieder heraus... Bei der Siegerehrung im Anschluss gab es dann einen wahren Medaillenregen für uns: Während Andrea sich mit läppischen 2 Medaillen begnügen musste (Gold in der Gesamtwertung und natürlich auch in ihrer AK), räumte ich ordentlich ab. Neben meiner Bronzenen trumpfte ich auch bei den Wiener Berglaufmeisterschaften, die im Rahmen dieses Laufes ausgetragen wurden, auf: Hinter Helmut Schmuck, immerhin ehemaliger Berglaufweltmeister, wurde ich Wiener Vizemeister (was bei insgesamt 4 Teilnehmern zugegebenermaßen nicht besonders schwer war...). Und da alle 4 Wiener aus unterschiedlichen Altersklassen kamen, war auch die Goldmedaille in meiner AK eine leichte Beute. Hier gibts ein Video vom Lauf: https://tvthek.orf.at/profile/Steiermark-heute/70020/Steiermark-heute/14015862/Oesterreichische-Meisterschaften-im-Berglauf/14507688 |