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Vertical Up Hinterstoder 6.1.Andi berichtet:Während die Heiligen 3 Könige gerade am Ziel ihrer langen Reise angekommen waren, entschlossen wir uns kurzfristig zu einer wesentlich kürzeren, dafür aber umso anstrengenderen Reise nach Hinterstoder. Dort wartete auf uns auch heuer wieder die Hannes-Trinkl-Weltcupstrecke, die nach Einbruch der Dunkelheit bezwungen werden sollte: Von unten nach oben natürlich, direttissima über die 2,7 km lange Piste mit 750 Höhenmetern. Erlaubt waren alle Ausrüstungen, von barfuß bis Tourenski, wir entschieden uns für lange Spikes (Andrea) bzw Eisenkrallen an den Schuhen (ich, weil ich meine Spikes in Wien vergessen hatte). Stirnlampe und Helm waren Pflicht, Schistöcke zum Antauchen ein wichtiges Hilfsmittel. Um 17.30 Uhr ging es los, hinein in die Dunkelheit und gleich ganz steil bergauf. Obwohl ich mich in die dritte Reihe gestellt hatte, wurde ich förmlich übersprintet und überrollt. Es war ein wildes Steckengestocher, bis sich alles nach einer Minute halbwegs verteilt und jeder seine Linie gefunden hatte. Auch Andrea wurde von einigen Sprintern auf den ca. 12. Platz verwiesen, ich war irgendwo 30 oder 40 Plätze dahinter. Langsam wurde ich schneller, gleichzeitig wurden viele Läufer vor mir schnell langsamer. In den folgenden 10 Minuten überholte ich 15 bis 20 von ihnen und fühlte mich ganz gut. Das Kunstschnee-Naturschnee-Eis-Gemisch war relativ hart und gut zu laufen. Andrea sah ich nicht mehr, aber die 2. - und 3.-schnellsten Damen liefen in meiner Nähe. Dann wurde das Tempo langsamer, aber nicht nur bei mir, sondern bei allen rundherum. Grund dafür war der extrem steile Mittelteil der Strecke mit einer Steigung von fast 60%! Einige hundert Meter ging es so dahin und man musste aufpassen, dass man nicht ausrutschte und den Steilhang weit herunterkullerte. Das ist ein paar Teilnehmern tatsächlich passiert! Endlich war diese Passage zu Ende, aber leider auch meine Kräfte. Nach ca. 25 Minuten ging fast gar nichts mehr, auch nicht auf den „flacheren“ Passagen. Ich kam mir furchtbar langsam vor, aber auch den meisten Konkurrenten ging es kaum besser. Ein paar aber hatten den Steilhang besser verkraftet und waren nicht mehr einzuholen. Auch die 3. Dame überholte mich jetzt und ich konnte nicht mehr folgen. Endlich kam das Ziel in Sichtweite und erstmals auch wieder Andrea, die wie immer Zeit genug hatte, umzudrehen, mir entgegenzulaufen und dabei schon längst vollständig erholt war! Sie hatte wieder einmal eine gigantische Leistung gezeigt, war mit den schnellsten Männern mitgelaufen, hatte bis auf 4 von ihnen alle überholt und war mit einem Rückstand von nur einer einzigen Minute auf den Sieger in fantastischen 30:03 Minuten durch den Zielbogen gerast! Mit 34:28 min hatte ich meine Vorjahreszeit wenigstens deutlich (um mehr als 3 min) unterboten, also war‘s doch gar nicht so schlecht! Mit der Gondel ging es talwärts und zur Siegerehrung, wo Andrea ihre wohlverdienten Preise bekam. Da es keine Altersklassenwertung gab, musste ich mich mit der Ehre des 17. Ranges in der Männerklasse (20. Gesamt) zufrieden geben. Bildnachweis: http://vertical-up.com/de/hinterstoder/fotos/ |