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Katrin-Berglauf 12.6.Andi berichtet:Vergangenes Wochenende entschlossen Andrea und ich uns, so wie im letzten Jahr, wieder zur Teilnahme am Katrin-Berglauf auf den Hausberg von Bad Ischl. Das ist einer der steilsten Bergläufe Österreichs, der mit seinen 950 Höhenmetern auf 4,5 km schon fast in die Kategorie „Vertikal Kilometer“ (eine vor allem in Italien sehr beliebte Spezialvariante des Berglaufs, bei der die Strecke einen Höhenunterschied von 1000 m bei einer Länge von nicht mehr als 5 km hat) einzuordnen ist. Mehr als 200 Teilnehmer machten sich um 10:30 Uhr bei zunächst ziemlich warmen und schwülen Wetterbedingungen von der Talstation der Seilbahn auf den Weg in Richtung Bergstation. Nach den ersten dreihundert flachen Metern ging es gleich richtig zur Sache, denn irgendwie mussten wir ja auf unsere 21% Durchschnittssteigung kommen. Über einen steilen Wanderweg gelangten wir zur Abfahrtspiste, die wir bis zum Zieleinlauf nicht mehr verließen. Kilometer 1 war dank des flachen Anfangsstücks relativ bald (d.h. nach 6-7 Minuten) erreicht, bis Kilometer 2 gab es auch noch einmal ein etwas weniger steiles Stück, sodass bei mir bis dahin “nur“ 14:00 min vergangen waren (exakt die gleiche Durchgangszeit wie letztes Jahr). Andrea war schnell gestartet, allerdings nicht so schnell, dass sie ganz vorne lag. Ich konnte auf den ersten Minuten von hinten beobachten, dass 4 Herren vor ihr liefen, und sie einen Abstand von 5-10 Sekunden auf den 4. hatte. Drei der Herren hat sich mit diesem viel zu schnellen Start deutlich übernommen, wie sich später noch herausstellen sollte. Ich hatte in der Zwischenzeit einige Läufer überholt, das Gedränge war allerdings nicht so groß wie sonst üblich. Die Strecke wurde nun immer steiler, das Tempo immer langsamer. Es gab keine „flachen“ Stücke mit weniger als 20 % Steigung mehr zum Ausruhen. Andrea hatte ich nun aus den Augen verloren, so weit vorne lief sie vor mir. Ich hatte gerade noch beobachten können, wie sie den viertplatzierten Mann überholt und sich auf die Verfolgung des Trios vor ihr gemacht hatte. Die Temperaturen waren nun zum Glück etwas gefallen und es herrschten nahezu optimale Laufbedingungen. Kurz vor Kilometer 3 erblickte ich die zweitplatzierte Dame vor mir, immerhin die deutsche Berglaufmeisterin. Ganz langsam konnte ich meinen Abstand zu ihr verkleinern. „Ganz langsam“ bedeutet auf diesem steilen Berg wirklich ganz langsam, denn ich benötigte knapp 15 Minuten, um einen Rückstand von ca. 30 m gutzumachen. In diesen 15 Minuten hatte ich ganze 1,3 km zurückgelegt. Nach einem rasanten Überholmanöver, das sich ungefähr über eine Minute hinzog, war ich bei Kilometer 4 angelangt. Genau in diesem Moment überquerte Andrea etwa 100 Höhenmeter über mir die Ziellinie. Sie hatte den 2. und 3. überholt und erreichte das Ziel als Gesamt 2., vor ihr wieder nur Christian Hoffmann1). Dass der ehemals im Zusammenhang mit Dopingvorwürfen gesperrte Ex-Langläufer nun regelmäßig an Bergläufen (und auch Wettkämpfen im Schibergsteigen) teilnimmt, teilweise sogar eingeladen und von den Veranstaltern stets unkritisch als „unser Olympiasieger“ gefeiert wird, halte ich nicht für richtig. Damit werden, was die Einstellung zu Doping betrifft, die falschen Signale gesetzt. Viele Veranstalter schließen dopingbelastete Sportler, auch wenn deren Sperre bereits abgelaufen ist, ausdrücklich von der Teilnahme an ihrer Veranstaltung aus2). Noch fragwürdiger finde ich es, wenn solche Sportler (im konkreten Fall: Christian Hoffmann) von einem Veranstalter (hier: des Loser-Berglaufs) in der Ausschreibung sogar ausdrücklich als Attraktion angepriesen werden. Nach diesem kritischen Exkurs nun wieder zurück zu unserem Rennen: Auf den letzten 400 Metern, mit 100-Meter-Zeiten zwischen 1:05 und 1:30 min für mich, musste ich zwar heftig kämpfen, um meine Position zu halten, erreichte aber mit einem sehr erfreulichen “best ever“ von 41:19 Minuten das Ziel, nur 6:02 Minuten, und damit innerhalb des normalen 1000-Höhenmeter-Abstandes, hinter Andrea das Ziel bei der Bergstation. Das zählt umso mehr, als Andrea mit einem Superlauf ihren letztjährigen, ohnehin schon fantastischen, Streckenrekord noch einmal um 25 Sekunden verbessern konnte! Sie hatte nach ihrem Zieleinlauf genügend Zeit, sich zu erholen, einen Fotoapparat zu schnappen und mir anfeuernd und fotografierend entgegenzulaufen! Vor der Siegerehrung machten wir noch einen kleinen Spaziergang zum Katrin-Gipfel und kamen gerade noch rechtzeitig zum Aufruf der Gesamtsieger wieder zurück. Ich durfte in meiner Altersklasse auch aufs Podest, mein 16. Gesamtrang brachte dort den 2. Platz, verbunden mit dem zweifelhaften Vergnügen, neben Christian Hoffmann auf dem Stockerl der über Vierzigjährigen stehen zu dürfen. Danach fuhren wir mit der Seilbahn wieder talwärts, wobei wir standesgemäß in der Kaisergondel nach unten schwebten. 1) Nachdem Hoffmann am 31. Dezember 2009 von der NADA suspendiert worden war, verkündete er noch am selben Tag sein Karriereende. Schon im März 2009 war Hoffmann wegen überhöhter Blutwerte mit einer zweiwöchigen Schutzsperre durch die FIS belegt worden, nun wurde ihm die Beteiligung am Besitz und Betrieb einer Blutzentrifuge vorgeworfen. Im Juni 2010 gab die Wiener Staatsanwaltschaft bekannt, dass das Strafverfahren gegen Hoffmann eingestellt wird. Zwar stand für die Anklagebehörde außer Frage, dass Hoffmann zusammen mit den Radsportlern Bernhard Kohl und Michael Rasmussen sich am Kauf einer Blutzentrifuge durch Kohls Manager Stefan Matschiner beteiligt hatte, jedoch waren den drei Sportlern nach Inkrafttreten des österreichischen Antidoping-Gesetzes im August 2008 „keine Beitragshandlungen“ zum Blutdoping nachzuweisen. Christian Hoffmann ist von der Rechtskommission der Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA) am 5. Dezember 2011 für sechs Jahre gesperrt worden. In der Verhandlung waren ihm Verstöße gegen die Anti-Doping-Bestimmungen zur Last gelegt worden, nämlich systematisches Blutdoping von 2003 bis 2006. Diese Sperre wurde allerdings am 17. Juli 2012 auf 2 Jahre reduziert, nachdem ein 5-köpfiges Gremium der Unabhängigen Schiedskommission Hoffmann vom Vorwurf des „(Mit)Besitzes von Gerätschaften zum Zwecke des Dopings im Sport“ sowie des „Handels mit bzw. der Verabreichung von verbotenen Methoden durch Überlassung von Gerätschaften zum Zwecke des Dopings im Sport an andere Sportler“ freigesprochen hat. 2) Beispiele: Mountain-Run in Seefeld : „Übrigens: In Seefeld freuen wir uns über sauberen Sport, deshalb: Jeder schon einmal wegen Dopings oder Unsportlichkeit gesperrte Sportler hat beim Raiffeisen Mountainrun keine Startberechtigung!“ Wien-Marathon: Der Veranstalter behält sich vor, einem Teilnehmer jederzeit eine auszusprechen und/oder von der Veranstaltung auszuschließen, wenn dieser entweder bei seiner Anmeldung schuldhaft falsche Angaben zu personenbezogenen Daten, die für die Bewertung seiner sportlichen Leistung relevant sind, gemacht hat, er einer Sperre durch einen nationalen Sport-Verband bzw. der NADA unterliegt, oder bereits wegen eines Doping Vergehens gesperrt war, oder der Verdacht besteht, dass der Teilnehmer nach Einnahme nicht zugelassener Substanzen (Doping) an den Start geht. |