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Streif Vertical Up 22.2.Andi berichtet:Jeder kennt sie, die Kitzbüheler Streif, zumindest von der Wohnzimmercouch aus haben wir schon unzählige Male auf dem Fernsehschirm die Schlüsselstellen studiert, die von den besten Abfahrern in weniger als 2 Minuten bewältigt werden. Von oben nach unten natürlich. Immer schon wollten wir aber wissen, wie lange es wohl dauert, die Strecke vom Zielgelände über den Zielschuss, die Traverse, Hausbergkante, Oberhausberg, Lärchenschuss, Seidlalm, Alte Schneise, Brückenschuss, Steilhang-Ausfahrt, Steilhang, Mausefalle und Startschuss von unten nach oben zu absolvieren. Gelegenheit dazu bot am Samstag Abend das Streif Vertical Up Rennen, bei dem jede Ausrüstung erlaubt war. Andrea und ich entschieden uns für die längstmöglichen Spikes (15 mm) und (so wie alle anderen) Schistöcke. Um 18.30 Uhr ging es los, jeder musste eine Stirnlampe tragen, die wichtigsten Punkte waren mit Flutlicht beleuchtet. Wegen des bisher überaus warmen Winters waren die ersten drei Viertel der Strecke ausschließlich mit Kunstschnee bedeckt, einer Substanz, die an eine Mischung aus Grieskoch und nassen Styroporkugeln erinnerte. Selbst mit den langen Spikes fanden wir nur wenig Halt. Weshalb die ersten ca. 80 Läufer mit viel zu hoher Geschwindigkeit losgerannt waren, wurde uns 5 Minuten später auf der Traverse klar: hier galt es, auf der stark nach links hängenden, extrem steilen Piste ganz rechts oben zu laufen, da man wenige Meter daneben im tiefen Kunstschnee kaum vorankam und sehr leicht abrutschte. Das passierte leider auch David, der bereits nach wenigen Minuten ausrutschte und etwa 100 Meter die Strecke herunterkullerte. Zum Glück kam er mit einigen Abschürfungen an den Händen davon, aber das Rennen war für ihn gelaufen und mit 2 bis 3 Minuten Zeitverlust musste er nun aufholen. Auf der Traverse bis zum Lärchenschuss mussten wir uns nun in die teilweise recht langsame Kolonne rechts oben einordnen, Andrea etwas weiter vorne als ich, und warten, bis die Strecke wieder flacher wurde. Mehrere Überholversuche meinerseits scheiterten erbärmlich in den hängenden Grieskoch-Styropor-Dünen. Nach 20 Minuten überholte mich David zu meinem großen Erstaunen - seinen Sturz hatte ich nicht mitbekommen. Mit meinen Stecken tauchte ich heftig an und konnte so meinen Rückstand zu Andrea relativ gering halten. Ihre Stockspitzen waren sehr stumpf und boten wenig Halt, auch mit den Spikes rutschte sie mehr als ich. Nach ca. 30 Minuten hatte ich dann doch schon einige Läufer überholt, als sich die letzte Schlüsselstelle vor mir aufrichtete: die Mausefalle. Fast senkrecht erschien sie mit ihrem Gefälle von 85 (!) Prozent. Zum Glück lag hier schon mehr richtiger als künstliche Schnee und die Piste war ganz hart und griffig. Nach ca. 2/3 verließ mich aber ein wenig der Mut, der mich bis dahin in der Mitte hinaufsteigen ließ und ich tastete mich vorsichtig seitwärts zu dem am Rand gespannten Seil, um mich daran festzuhalten und hinaufzuziehen. Das kostete zwar etwas Zeit, beruhigte aber enorm. Ein Ausrutscher in der Mausefalle hätte fatale Folgen gehabt. Kurz danach hörte ich den Sprecher schon Andreas Zieleinlauf bejubeln. Trotz der Schwierigkeiten hatte sie die Damenklasse mit 39:41 min überlegen gewonnen! Sie wurde damit Gesamt-17. Gute zweieinhalb Minuten später kam ich oben an, die Zeit von 42:19 min reichte für den 37. Platz bei den Männern und den 39. Gesamt, nachdem mich kurz vor dem Ziel die 2. Frau noch überholt hatte. David positionierte sich nach einer lockeren Trainingseinheit zwischen Andrea und mir an 24. Stelle. Ganz vorne waren die Spezialisten aus der Schibergsteiger-Wettkampfszene mit Zeiten um 34 bis 35 Minuten. Oben angekommen mussten wir eine halbe Stunde auf unser trockenes Gewand warten, da ausgerechnet unmittelbar nach dem Start bei der Kleider transportierenden Hahnenkammbanhn der Strom ausgefallen war. Bei der Siegerehrung erhielt Andrea nicht nur eine Kitzbüheler Gams und originelle Kleider aus einer schicken Kitzbüheler Boutique (siehe Modenschau bei den Fotos) sondern dazu noch einen Sachpreis des Hauptsponsors, dessen vollständiger Verbrauch eine echte Herausforderung sein wird: 10 kg allerfeinsten Weißwurstsenf im Großkübel. Unter Berücksichtigung des Ablaufdatums Oktober 2014 müssen wir ab heute täglich 1 kg Weißwurst vertilgen, um den Kübel leer zu bekommen. Oder gibt es unter den werten Lesern jemanden, der Interesse an größeren (oder auch kleineren) Mengen Weißwurstsenf hat? Bei Bedarf bitte bei Andrea, mir oder dem Vorstand der Falschen Hasen melden! Fotos vom Rennen von Michael Werlberger
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