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Piacenza Halbmarathon 4.3.

Andrea berichtet:
Am Weg zum alljährlichen Trainingslager in Viareggio liegt (mit kurzem Umweg) die Stadt Piacenza, in der Andrea über Anweisung des strengen Trainers einen Versuch starten sollte, den von ihr gehaltenen österreichischen Rekord im Halbmarathon (1:12:14) zu attackieren. Unter beachtlicher Hasenbeteiligung (neben Andi war auch Robert mit dabei auf der Anreise nach Viareggio) sollte am Sonntag der Start zum 17. "Strapiacenza Halfmarathon" erfolgen.
Freitag Mittag ging es los, am Abend machten wir Station im idyllischen Marano Lagunare, wo Andi mit einer Kostprobe des von ihm zum Abendessen bestellten stoccafisso (Stockfisch) Robert sämtliche verfügbaren Grausbirnen aufsteigen ließ. Am Samstag ging es weiter nach Piacenza.

Vorabend und Startnummernausgabe
Die Präsentation der Eliteathleten zog sich dann über fast 2 Stunden, natürlich war Andrea eine davon, aber zur großen Überraschung aller Leichtathletikkenner wurden erstmals in der Geschichte des Laufsports gleich 3 (!!) Falsche Hasen auf dem Podium der Elite der versammelten Presse präsentiert: nach Gerd Frick, Andreas Begleiter und Tempomacher wurden auch Andi und Robert mit den Elitestartnummern 8 und 9 dem staunenden Publikum als (Mit)favoriten vorgestellt. Damit nicht genug: Der Organisator verlangte allen Ernstes nicht nur Andreas, sondern auch Andis und Roberts Ausweiskopien und Kontonummern für die Überweisung der zu erwartenden Prämien. Waren diese eher unwahrscheinlichen eintretenden Ereignisse organisatorisch hervorragend vorbereitet, haperte es an der Organisation der wesentlichen Dinge erheblich.

Vor dem Start
Auf die versprochene Abholung vom Hotel um 8 Uhr warteten wir vergeblich. Kurz vor halb 9 schlossen wir uns daher dem Privattransport einiger anderer internationaler Topathelten an und erreichten ca. 1 Stunde vor dem Start das Startgelände, wo wir wiederum den Kleidertansport selbst organisiern mussten. Zu einem Zeitpunkt, als der Startschuss schon längst hätte fallen sollen, hielt der Organisator noch endlose Monologe über die hervorragende Organisation und ähnliches und fragte Gerd Frick unter anderem 5 Minuten nach dem geplanten Start, ob er schon bereit sei. Als er schließlich eine anwesende Kommunalpolitikerin um ihre Wortspende bat, wurde das Murren in der ohnnehin bislang geduldig wartenden Läuferemenge unüberhörbar. 3 Sekunden nach der Auslösung der Zeitnehmung fiel der Startschuss.

Das Rennen (Andrea inside)
Ruhig bleiben war für mich die größte Herausforderung, da ich zwar mit einer exakten Tempovorgabe meines Trainers (3:25 mink) ins Rennen gegangen war, bei keinem Lauf zuvor jedoch derartig ungenau markierte Kilometerangaben vorgefunden hatte. Ich lief bei gleichem Tempo und gleicher Anstrengung laut Markierung zwischen 3:00 und 3:50 mink, für die letzten angeblich 97,5 Meter benötigte ich ganze 37 Sekunden.
Körperlich fiel mir ein Rennen wohl noch nie so leicht wie dieses, nur bei km 11 verspürte ich einen kurzen Hänger, von dem ich mich 1 km später jedoch wieder erholt hatte. Die Strecke war nicht ganz leicht, es gab 4 bis 5 merkliche Steigungen, da ziemlich steile Autobahnübergänge und Unterführungen zu bewältigen waren. Dafür waren die Wetterbedingungen ideal: 10 Grad und nahezu windstill. Motivierend war, dass ich 17 Läufer der bis zum sechsten Kilometer vor mir liegenden 20-köpfigen Gruppe im Laufe des Rennens überholen konnte. Ab km 14 begann ich, an eine Verbesserung des Rekordes zu glauben, ehe bei km 17 ein Stolperer aufgrund einer Unachtsamkeit dieses Unterfangen beinahe zunichte gemacht hätte. Einen Sturz konnte ich gerade noch vermeiden und mit einem guten Finish trotz Unsicherheit wegen der unterschiedlichen Kilometermarkierungen den Rekord letztlich um 12 Sekunden auf 1:12:02 verbessern!
Da ich im Ziel fast 4 Minunten darauf warten musste, meine Freude mit Andi zu teilen, der auf den letzten 5 Kilometern ziemlich eingebrochen war, und weitere 10 Minuten auf Robert, der an der Überweisung etwaiger Prämien nicht interessiert und außerdem vom Kältemarathon in Bad Füssing noch geschwächt war, fiel ich in der Zwischenzeit meinem famosen Begleiter Gerd um den Hals.

After Race
Auch nach dem Rennen zeigten sich wieder die Stärken der Organisation: Die für die Anerkennung notwendige Dopingkontrolle musste ich mir selbst organisieren und dafür 7 1/2 Stunden warten. Der Rücktransport zum Startgelände, wo sich das gesamte trockene Gewand befand, war nur nach mehrfachem Bitten 2 Stunden nach dem Zieleinlauf zu erkämpfen. Von dort mussten wir dann nach kalter Dusche den Rückweg zum ca. 3 km entfernten Athletenhotel, aus dem wir allerdings schon um 8 Uhr Früh auszuchecken hatten, zu Fuß bewältigen.

Die Belohnung
Nach Bewältigung der Dopingkontrolle belohnten wir uns für die tollen Leistungen (österr. Rekord; 1:15:54 für Andi und 1:26 für Robert) mit einer Pizza und 2 Bier, um dann gegen 19:30 Uhr die Weiterreise nach Viareggio anzutreten.