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Berlin Halbmarathon 1.4.Andi berichtet:Noch einmal den erst vor 4 Wochen in Piacenza aufgestellten österreichischen Halbmarathonrekord zu unterbieten, war das Ziel des heurigen Ausflugs nach Berlin. Darauf war auch das diesjährige Trainingslager in Viareggio abgestimmt, das heuer eingebettet zwischen die beiden Rennen in Italien und Deutschland lag. Freitag Nachmittag bestiegen wir den Flieger und waren bereits um 15 Uhr im Athletenhotel, wo Andrea vom Veranstalter bestens betreut und umsorgt wurde und auch ich - in ihrem Schlepptau - in den Genuss dieses Service kam. Top-Unterkunft, beste Verpflegung, detaillierte Planung, Abholung vom Flughafen mit Luxus-Autos, Busshuttle zu Start, stets freundliche und kompetente Betreuer. Gewisse Abweichungen vom italienischen Konzept, eine Veranstaltung zu organisieren, waren nicht zu übersehen. Mittlerweile routiniert nahm ich beim technical meeting am Samstag meine Elite-Startnummer entgegen; im Unterschied zu Piacenza war dem Veranstalter aber bewusst, dass dies nur ein Nebenprodukt meiner gemeinsamen Anmeldung mit Andrea war und er fragte mich nicht nach meiner Kontonummer für etwaige Preisgelder. Am Freitag liefen wir noch eine lockere Runde von 52 min durch den Volkspark Jungfernheide, ein wunderschönes Lauf- und Erholungsgebiet direkt vor dem Hotel und ich erfüllte die mir von Andreas Trainer Hubert Millonig gestellte Aufgabe, das Tempo dabei ja niedrig zu halten, ausgezeichnet. Später fuhren wir mit der U-Bahn 3 Stationen in die Altstadt von Spandau, einem Außenbezirk von Berlin. Am Samstag folgte nach dem Frühstück eine ganz lockere 30-Minuten-Runde im Park, gemeinsam mit Gerd Frick, Andreas Tempomacher und ein paar Top-Läufern aus Österreich und Deutschland. Beruhigend, dass auch die langsam laufen können... Am Nachmittag wollten wir uns mit Gerd noch einmal kurz Spandau ansehen. Eisige Windböen und Hagelschauer ließen diesen Ausflug aber schnell in einem Café enden. Das Wetter machte uns einige Sorgen, aber laut Vorhersage sollte es am Sonntag besser werden. Während Andrea am Sonntag problemlos um 6.45 Uhr aus dem Bett hüpfte, bereitete das frühe Aufstehen mir, wie immer, arge Probleme. Trotzdem schaffte ich es um 7 Uhr zum Frühstück. Das Wetter war nun tatsächlich viel besser, sehr kalt zwar, aber sonnig. 4-5 Grad hatte es um 10.45 Uhr beim Start. Andrea verlor ich nur wenige Minuten nach dem Startschuss aus den Augen, zu dicht war im Gegensatz zu Piacenza das Feld an der Spitze. Zu schnell auch der erste Kilometer (3:15 Andrea, 3:23 ich), dann aber hatten wir uns eingependelt. Zunächst ging es 9 Kilometer Richtung Nordwesten gegen den schon recht lebhaften Wind, ein Umstand, der sich doch bemerkbar machte. Nach sehr schnellen ersten 5 Kilometern (16:48) spürte Andrea ab km 7 eine Krise, die bis km 11 andauerte. Mit viel Fingerspitzengefühl dosierte Gerd das Tempo und „verbrauchte“ etwas von dem vorher herausgelaufenen Polster. 34:06 min lautete die Durchgangszeit bei km 10. Kurz vor km 9 änderte die Strecke mit einer scharfen Linkskurve die Richtung und aus dem Gegenwind wurde endlich Seiten- und 2 Kilometer später, nach einer weiteren Linkskurve, Rückenwind. Andrea erholte sich wieder und konnte das Tempo leicht steigern. Sie war nun 3 bis 4 Sekunden unter der Marschtabelle für den Rekord und konnte mit jedem Kilometer ein wenig mehr herausarbeiten. Bis km 20 waren es etwa 13 Sekunden, jetzt musste aber der schnelle letzte km von Piacenza wiederholt werden. Auch das gelang Andrea - mit 3:35 für die letzten 1,1 km schaffte sie den neuen Rekord: 1:11:49, die Traumgrenze von 1:12 unterboten und 14 Sekunden unter dem alten Rekord! Die Freude war riesengroß. Diesmal musste Andrea gar nicht so lange warten, bis sie auch mir die freudige Nachricht mitteilen konnte. Zwar war ich auf der Zielgeraden bereits fix und fertig, konnte sie aber schon jubeln sehen und wusste, dass sie es geschafft hatte. Genau 2:53 min nach ihr stolperte ich über die Ziellinie und dann haben wir beide gefeiert! Auch ich war glücklich und mit meinen 1:14:42 total zufrieden. Mir ist es ganz ähnlich gegangen: Probleme zwischen km 6 und 10 auf der langen Gegenwindgeraden, wo ich mich trotz dichten Starterfeldes nicht immer verstecken konnte, erst nach der Wende erholt und mit dem Rückenwind konnte ich das gewünschte Tempo von 3:31 bis 3:33 halten. Bis km 20 lief es echt gut und konstant, der letzte Kilometer war dann noch einmal extrem schwer, ca. 700 Meter vor dem Ziel ist mir der Saft völlig ausgegangen, aber irgendwie hab ich mich noch auf den Alexanderplatz retten können. Die etwas besorgt dreinschauenden herbei geeilten Sanitäter konnte ich, wie in Piacenza, aber beruhigen: „schaut bei mir immer so aus...“ Pressekonferenz und Dopingkontrolle für Andrea waren mehr Vergnügen als Pflicht, noch dazu, wo alles perfekt organisiert war, und wir der Dopingkontrolle nicht, wie beim letzten Mal, 7 Stunden nachlaufen mussten. Es war übrigens die 2. Kontrolle innerhalb von 24 Stunden: bereits am Samstag war Andrea im Hotel von Kontrolleuren aufgesucht und zur Blutprobe gebeten worden. Nachdem wir uns beim VIP-Buffet im Café Moskau direkt über dem Zielgelände noch stärken durften, verfolgten wir die Siegerehrung der besten 3 Frauen und Männer (alle aus Kenia) und wurden dann mit einem Luxus-BMW zurück ins Hotel chauffiert. In den Genuss dieser Privilegien kommt man als 84. der Männerwertung (und Gesamt - 92.) sicher nicht alle Tage und so behielt ich sicherheitshalber mein T-Shirt mit der Elite-Startnummer und dem groß aufgedruckten Namen bis zum Schluss an. Andrea wurde übrigens 6. in der Frauenwertung, vor ihr lag neben 4 Kenianerinnen nur eine Polin; Markus Hohenwarter wurde hinter 12 (!) Kenianern als bester Nichtkenianer mit einer tollen Zeit von 64:41 min Dreizehnter. Nach einer kurzen Verschnaufpause im Hotel hieß es auch schon wieder aufbrechen. Auf dem Weg zum Flughafen gönnten wir uns noch eine Currywurst (muss sein in Berlin). Das exquisite Sportlermenü beschloss Andrea nach der Landung in Wien beim Hendlbrater vor unserer Haustür mit einer Hühnerschnitzelsemmel. Davon hatte sie schon den ganzen Flug geredet, und sie muss wirklich sehr hungrig ausgesehen haben, denn der Hendlbrater legte ihr gleich 2 Schnitzel in die Semmel. Am 5.Mai geht es zu den deutschen Meisterschaften über 10.000 Meter in Marburg, wo Andrea versuchen wird, ihre Bestleistung über diese Distanz zu verbessern. Nächste Woche wollen wir den Rekord feiern, Details folgen! |