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Trainingslager Viareggio 26.2. - 20.3.

Früher als sonst schickte der strenge Trainer Andrea ins Trainingslager und so fuhren wir diesmal schon Ende Februar in den Süden, wie gewohnt nach Viareggio an die toskanische Küste. Einen deutlich merkbaren Unterschied brachte der frühe Termin mit sich: Wir kamen (zum ersten Mal) mitten in den Trubel des berühmten carnevale von Viareggio - neben dem von Venedig der bekannteste Karneval in Italien.
Wenig Trubel und viel Ruhe genossen wir zunächst in San Daniele nel Friuli, wo wir nach der Abreise aus Wien am Freitagnachmittag Station machten und übernachteten. Ein nettes Städtchen, berühmt v.a. durch seinen Schinken. Am Abend und am nächsten Morgen wurde natürlich noch gelaufen und am Samstagvormittag gab's einen Stadtrundgang.
Am Nachmittag kamen wir in Viareggio an, auf unser bewährtes Quartier mit Baustellenflair mussten wir leider verzichten, es war, so wie die ganze Stadt, wegen des Karnevals bereits ausgebucht. Nach langer Suche hatte ich aber im Internet doch ein kleines Appartement 2 Gassen weiter, ebenfalls direkt am Meer gefunden, das sich als durchaus brauchbar herausstellte und bei dem eigentlich nur die Klospülung nicht richtig funktionierte. Sonst war aber alles ok und wir hatten sogar Meerblick! Am Samstag bekamen wir bereits eine Ahnung, was uns am Sonntag, dem 2. der insgesamt 5 Karnevalsumzüge bevorstand. Am Abend wurde bereits ein Teil der Gassen abgesperrt und am nächsten Tag konnten wir nur noch mit viel Mühe, 2 Lichtbildausweisen und der Quittung für die Appartementmiete das Karnevalspersonal davon überzeugen, dass wir nach dem Vormittagstraining auch ohne Eintrittskarten zu je 15 Euro wieder zu unserem Quartier zurückkehren dürfen. Wenigstens blieben wir dem Personal für die Zukunft in Erinnerung und konnten fortan unsere Dokumente zu Hause lassen. Nach dem gemütlichen Frühstück, das nach der ersten Trainingseinheit immer gegen 12 Uhr Mittag stattfand und dem folgenden Mittagsschläfchen, begann pünktlich um 15 Uhr der Umzug über die breite Strandpromenade. Ca. 15 Wagen von unvorstellbarer Größe mit den abenteuerlichsten Konstruktionen und Figuren, tw. bis zu 25 Meter hoch, wurden vorbeigezogen mit hunderten Menschen darauf, die auf den Wagen tanzten und auch die Figuren bewegten, jeder Wagen mit einer Riesen-Musikanlage ausgestattet. Die Figuren selbst sind aus Pappmaché gefertigt. Da gab es ein Riesenskelett mit Berlusconi-Kopf und Totenschädel, Obama und seinen Politiker-Flohzirkus, einen gigantischen Außerirdischen, Rieseninsekten auf einer Wiese, einen Hai, eine Darstellung Afrikas, usw., usw... Dazwischen tummelten sich Zigtausende verkleidete Zuschauer neben kleineren, von einzelnen Personen getragenen Pappmachéfiguren und verstreuten tonnenweise (und das ist keine Übertreibung) Konfetti. Das konnte man übrigens vor Ort, aber auch in Supermärkten in 10-Kilo-Säcken kaufen.
Jedenfalls ein faszinierendes Erlebnis, das wir staunend von unserem Fenster, der Terrasse (die eigentlich nicht für uns gedacht war, die wir aber über den Notausgang bequem erreichen konnten) und auf der Straße beobachteten.
Insgesamt 3 Mal kamen wir in den Genuss eines solchen „corso mascherato”, ein 4. (der vom Faschingsdiensatg) wurde wegen Regens einfach auf den nächsten Sonntag in die Fastenzeit verlegt. Da kennen sie nichts, im Mutterland der Katholiken...
Ja, natürlich, zum Trainieren waren wir auch da, und das haben wir (in erster Linie Andrea) auch ausgiebig getan. Viareggio ist immer das härteste Trainingslager vor Saisonbeginn und der Fokus ist heuer zunächst auf den Halbmarathon gerichtet. Mit dem streetstepper fuhr ich das Tempo auf den langen, schnellen Dauerläufen vor (zB: je 5 km in 3:50-3:40-3:30-3:50-Schnitt ohne Pause), aber auch bei den etwas kürzeren, sehr flotten Einheiten auf der 535-Meter-Betonradbahn im Stadion, manchmal sogar auf der Tartanbahn. Da stand dann das 3:20 min/km-Tempo auf dem Speiseplan, zunächst 6km-4km-3-km mit je 5 min Pause, dann als „Krönung” am letzten Tag über 9km (3:19) - 5km (3:19) - 3km (3:17). Dabei ging während der 5 km-Einheit plötzlich ein Wolkenbruch nieder, sodass sich innerhalb von 1 Minute das gesamte Stadion leerte; von ihren regengeschützten Zufluchtsorten verfolgten die lokalen Athleten sodann ungläubig die beiden Wahnsinnigen, die teils auf einem seltsamen Rad und teils zu Fuß klatschnass weiter ihre Runden drehten.
Zwecks Stärkung der Psyche (möglicherweise auch, um gegen die Stellung der Sinnfrage während eines Laufes besser gewappnet zu sein), lautete eine Trainingsaufgabe, 30 x 400 Meter auf der Bahn in 72 sec, mit je 60 sec Pause, zurückzulegen. Die Sinnfrage wurde nicht gestellt und die 400er 30 Mal in 71,5 sec gelaufen. 29 Mal davon habe ich 250 Meter Tempo gemacht und das letzte Mal sogar 400 Meter!
Insgesamt ist das gesamte Trainingslager hervorragend gegangen, alle Vorgaben wurden erfüllt und Andreas Form ist jetzt wirklich sehr gut. Auch ich konnte einiges mitmachen, so etwa 2 Mal 15 km im 4:00-Schnitt (nennt sich in Andreas Trainingsplan „Dauerlauf leicht”) oder einmal einen 4.000er in 3:20.
Mit dem streetstepper habe ich, wie gesagt, Tempo gemacht bzw bin auf den sehr langen Dauerläufen mitgefahren - mit dieser Möglichkeit wäre es aber fast nach 1 Woche bereits vorbei gewesen. Wir hatten die beiden stepper (ein 2. war zur Sicherheit auch dabei) auf der Straße aneinandergehängt abgestellt, um in ein Schwimmbad zu gehen. Als wir wieder kamen, waren die Geräte weg! Gestohlen - jemand musste sie weggetragen haben! Verärgert und ohne viel Hoffnung machten wir uns auf die Suche, zunächst am Strand, dann eher planlos die Gasse weiter. Und nach ca. 300 Metern standen die beiden dann tatsächlich immer noch aneinandergehängt fein säuberlich in einer Ecke abgestellt. Erleichterung - Abend (und weiteres Trainingslager) gerettet und seitdem die stepper immer brav fix angehängt.
So konnten wir auch noch einen gemeinsamen stepper-Ausflug machen und ich konnte mich einmal auf einer Bergstraße über 9km und 450 Höhenmeter damit austoben. Danach gab es noch einen kurzen Ausflug in eines der kleinen Dörfer im bergigen Hinterland (Farnocchia) und die Kastanienwälder. Wenn man nur wenige Kilometer von der dicht besiedelten und doch sehr touristischen Versilia-Küste ins Hinterland fährt, findet man zahlreiche Dörfer, in denen die Zeit fast stehengeblieben zu sein scheint. Sie liegen völlig abgelegen an den teils sehr steilen Berghängen, es gibt nur wenige Einwohner, kaum Geschäfte, die Straßen werden immer schmaler und man kann sich kaum vorstellen, dass nur 10 km entfernt (v.a. im Sommer) der größte Trubel herrscht. Noch einmal haben wir einen Ausflug mit einer kleinen Wanderung in diesem schönen Hinterland gemacht (von Metato nach Casoli und retour).
Auch in Pietrasanta und Camaiore waren wir wieder, u.a. zum Wein einkaufen, und um den dortigen carnevale zu bestaunen.
Die obligate Fischsuppe mit frischen Zutaten vom Fischmarkt (samt fachkundiger Anleitung der Verkäuferin) gab's auch wieder und wieder hat sie geschmeckt, genauso wie das Eis von unserer Lieblings-gelateria, die trotz der kühlen (aber zum Trainieren optimalen) Temperaturen oft geöffnet war und die „cecina”, eine Art Palatschinke aus Erbsenmehl, die wir uns ein paar Mal zwischendurch in einer pizzeria holten.
Viel zu schnell gingen die 3 Wochen vorbei, das Wetter hat uns, mit Ausnahme des Schütters beim Bahntraining, nur ein einziges Mal noch mit wirklich starkem Regen während eines Dauerlaufs geärgert. Sonst hatten wir viel Sonne, konnten einmal sogar am Strand liegen, und Temperaturen zwischen 10 und 15 Grad.
Die gute Form wird Andrea versuchen, beim Berlin-Halbmarathon am 3.4. unter Beweis zu stellen, die Falschen Hasen und hoffentlich noch viele andere werden ihr dabei die Daumen drücken!
San Daniele carnevale
|'lass dich nicht versteinern' ein 30er (noch 15 km)
carnevale 2. Umzug
keine leichte Aufgabe..
Viareggio
Konfetti
Titanic (oder Terrasse) der kleine Herr Rossi.. ..marschiert neben der großen Kaffeekanne
im Stadion am Strand elegant
der verhinderte 3. Umzug Ausflug nach.. ..Metato
Andrea klettert.. ..nach Casoli Hahn im Korb
Fischsuppe
so jung wär ich gern...so schnell wär ich gern leider chiuso
mit dem stepper bergauf Frühstück um 12 perfektes posing..
..für den Ausstatter weniger perfektes posing ein fesselnder Ausblick
vorletzter.. ..Abend.. ..am..
..Strand
Wolkenbruch im.. ..Stadion