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Frankfurt Marathon 30.10.Andi berichtet:Am Sonntag war es so weit: beim Frankfurt – Marathon wollte Andrea die Qualifikation für die Olympischen Spiele in London schaffen. Die Vorbereitung sollte nach der Berglauf-EM Anfang Juli beginnen, stand aber zunächst unter keinem guten Stern: wegen einer Muskelverletzung musste Andrea – obwohl in guter Form – die Teilnahme an der Berglauf-Europameisterschaft absagen, und die Verletzung wollte auch danach nicht besser werden. Die ersten 3 Wochen ihres Mitte Juli beginnenden Höhentrainingslagers in St. Moritz, das den Beginn der intensiven Vorbereitung für den Marathon machen sollte, musste Andrea auf alternative Trainingsmöglichkeiten ausweichen: Rad fahren (auch bei Regen und Kälte, und wenn das Wetter zu schlecht war, auf der Walze am Balkon der Unterkunft) und Aqua joggen. Ab der 2. Woche waren zumindest bereits Bergläufe möglich. Die ersten schnellen Laufschritte auf flachem Untergrund waren enttäuschend: Als der Trainer nach 500 Metern des ersten Laufs auf der Bahn 2:05 min als Zwischenzeit durchsagte, wollte Andrea beinahe aufhören. Langsam wurde es aber besser und die Läufe länger und flotter. Bergläufe und Radeinheiten dazwischen sollten verhindern, dass der verletzte Muskel zu sehr beansprucht wurde. Zurück in Wien lief das Training aber immer besser und zuletzt konnten wir zuversichtlich am Freitag den Flieger Richtung Frankfurt besteigen. Das Wetter am Sonntag war nahezu optimal: Ca. 9 Grad am Start, bedeckt und wenig Wind; einzig der feuchte und rutschige Asphalt schien anfangs etwas problematisch. Um 10 Uhr ging Andrea mit 15.000 weiteren Marathonläufern auf die Strecke. Hinter den Tempomachern Gerd Frick und Hermann Achmüller lief es von Beginn an hervorragend, die geplanten Zeiten von 3:35 – 3:37 min/km fielen ihr leicht, so leicht, dass sie selbst bei einem Schnitt von 3:34 nach 10 km kurz überlegte, noch ein wenig zu beschleunigen. Da aber das Erreichen des Olympialimits von 2 h 35 min oberstes Ziel war, durfte kein Risiko eingegangen werden und das (ohnehin flotte) Tempo wurde beibehalten. (Die Halbmarathon-Durchgangszeit von 1:15:21 hätte bei gleichem Tempo auf der 2. Hälfte sogar noch Rekord bedeutet). Viele Läufer und auch höher eingeschätzte Läuferinnen waren das Rennen zu schnell angegangen und wurden nun von Andrea nach und nach eingeholt, etwa Aniko Kalovics aus Ungarn oder die Engländerin Liz Jennings. Bei km 26 stieg (vereinbarungsgemäß) der erste Tempomacher Hermann, der Andrea 2009 bei ihrem Marathonrekord in Wien begleitet hatte, aus. Er wollte 1 Woche später selbst beim New York Marathon starten. Bis km 32 lief es weiter hervorragend, dann aber wurde es doch etwas zäher. Die km-Zeiten waren nun ein bisschen langsamer, zunächst 3:37 bis 3:38, dann 3:40. Trotzdem machten wir uns keine Sorgen, da der Gesamtschnitt für das Limit bei 3:40 min/km lag und Andrea zu diesem Zeitpunkt bereits zweieinhalb Minuten Polster herausgelaufen hatte. Und immer noch überholte sie einen Läufer nach dem anderen. Ab km 36 wurde das Tempo zwar noch etwas langsamer, ca. 3:45 bis 3:49 min/km, da aber keine bestimmte Zeit um jeden Preis zu erreichen war, hieß es nur durchhalten und –kommen. Und dann, ca. 4 km vor dem Ziel ein unerwarteter Gegner: Längst wieder in der Innenstadt angelangt, führte die Strecke direkt an mehreren Würstelständen und "Frittenbuden" vorbei, deren Küchendüfte Andreas Magen augenblicklich um 360 Grad umdrehten. Mehrere Male musste sie sich nun unfreiwillig von ihrem Mageninhalt verabschieden und bis zum Ziel mehr gegen den immer wieder aufsteigenden Brechreiz als gegen die Erschöpfung ankämpfen. Wenn Olympia winkt, lässt man sich allerdings von solchen Kleinigkeiten nicht mehr aufhalten und Andrea kämpfte sich kreidebleich, aber entschlossen zum Ziel in der Frankfurter Messehalle. Nach 2:32:33 Stunden überquerte sie die Ziellinie, erschöpft aber überglücklich, denn sie blieb genau 2:27 min unter dem geforderten Limit und qualifizierte sich damit für die OLYMPISCHEN SOMMERSPIELE 2012 IN LONDON! Die Hasen sind stolz und gratulieren!!! |