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Smarna Gora 2.10.

Andi berichtet:
Freitag Nachmittag wurden wieder die Laufschuhe eingepackt: traditionell geht es Anfang Oktober noch einmal Richtung Süden zum Finale des Berglauf-Grand-Prix nach Slowenien.
Nur 20 km entfernt von der Strecke der für Andrea so erfolgreichen Berglaufweltmeisterschaften waren die beiden Gipfel des Grmada und des Smarna Gora zu bezwingen, beide zusammen haben 710 Höhenmeter, dazwischen geht es 350 Höhenmeter bergab. Dieses teilweise sehr steile und technisch schwierige Bergabstück ist durchaus geeignet, so manchen falschen Hasen in einen echten Angsthasen zu verwandeln. Einen beträchtlichen Teil meiner Rückstände auf Andrea und andere Konkurrenten habe ich auf diesem Streckenabschnitt einkassiert.
Nach der Startnummernausgabe an die internationalen Topläufer Freitag Abend noch im Hotel und einem tollen Abendessen ging es Samstag um 10 Uhr los.
Die Strecke war im Gegensatz zum Vorjahr leicht verändert und nun mit 10 km um ca. einen Kilomter länger. Zuerst ging es auf eben diesem Kilometer fast flach dahin, dann folgte der erste Gipfelsturm, anfangs nur leicht bergauf, dann immer steiler und schmaler. Ein Überholen war dann fast 10 Minuten lang kaum möglich, da der felsige Weg extrem eng wurde. So war ich einige Zeit lang hinter ein paar Läufern eingesperrt, die mir sogar eine Spur zu langsam waren. Andrea ging es weiter vorne ähnlich. Immerhin war ich aber noch in einer Gruppe mit der 2. und 3. Dame.
Das änderte sich nach dem 1. Gipfel schlagartig - die beiden rauschten mir davon und ca. 10 Konkurrenten an mir vorbei.
Andrea hat auch bergab kaum gebremst und konnte ihre Position souverän halten, sodass ihr Vorsprung nach dem Bergabstück und ca. 30 Minuten Laufzeit schon 1:20 min betrug. Während ich mich danach ordentlich plagen musste (Bergabbremsen macht die Beine nicht wirklich locker), drehte Andrea weiter auf und überquerte die Ziellinie schließlich nach 48:48 min mit 2:21 min Vorsprung auf die Zeitplatzierte Antonella Confortola aus Italien und 2:38 min vor Mateja Kosovelj aus Slowenien. Knapp viereinhalb Minuten nach Andrea kam ich an und war damit wirklich zufrieden.
Mein 38. Gesamtrang bescherte mir schon wieder eine Stockerlplatz - das slowenische Wort "Veterani" auf der Rückseite meiner Bronzemedaille konnte ich allerdings nicht genau übersetzen...
Starke Hasenbeteiligung bei diesem Lauf: Thea Lillehov wurde 23. bei den Damen; sie war mit David Schneider aus der Schweiz gekommen, der hinter Ahmet Arslan aus der Türkei, Berglauflegende Jono Wyatt und Robert Krupicka hervorragender Vierter und sogar Gesamtdritter in der Grand-Prix-Wertung wurde.
Andrea hat die Grand-Prix-Wertung 2010 überlegen vor der Britin Laura Jeska und Anna Frost aus Neuseeland gewonnen.
David, der zur Zeit in Wien lebt und arbeitet und noch ohne Verein in Österreich ist, haben wir dann den Rest des Tages die Vorzüge einer Mitgliedschaft bei den Falschen Hasen geschildert. Mal sehen, wie er sich entscheidet.
Mit Thea und David und einer großen Gruppe von weiteren Läufern sind wir am Samstag Nachmittag noch nach Ljubljana gefahren und haben gemeinsam die schöne Stadt bei Spätsommer-Sonnenschein, mit Schokoladen-shopping und Kaffee im Freien genossen.
Am Abend gab es die Grand-Prix-Siegerehrung und am Sonntag besuchten wir mit den Läufern aus England und Anna Frost das nahe Bled, umrundeten den dortigen See joggend 2 Mal, und wagten danach fast alle von der Uferpromenade einen Sprung in das nicht mehr ganz so warme Wasser (die Engländer behaupteten, es wäre warm). 2 Läufer konnten wir nach diesem Bad auch noch überreden, zwecks Aufwärmung ein Ruderboot in Betrieb zu nehmen, mit dem wir mit vereinten Kräften zur einzigen Insel Sloweniens, die sich im Bleder See (und nicht im Meer) befindet, ruderten.