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Prag Marathon 13.5.Gerhard Mocza berichtet:Nach 5 Halbmarathons mein erster großer und der sollte in Prag gelaufen werden. Mit Laufpartner Christof und seinem Schwager Kurt, der extra aus Vorarlberg anreiste, ging es mit dem Auto schon Freitag von Wien Richtung Norden und lernten dabei gewisse Eigenheiten des tschechischen Straßensystems (verwirrende Umleitungen, schlechte Beschilderung, etc.) kennen. Die Voraussetzungen waren extrem ungünstig. Nicht nur, dass bei Kurt (der "Sportler" von uns) der Pass seit ca. 6 Monaten abgelaufen war, konnte er die letzten drei Wochen nicht laufen, da er sich seine große Zehe verletzte. Der Zehennagel wuchs aber rechtzeitig nach, so dass er starten konnte. Christof kämpfte die Woche vor dem Start mit einer Erkältung, die nicht abzuklingen schien und wollte gar nicht antreten. Ich selbst holte mir ebenso eine leichte Erkältung, die ich aber ignorieren wollte. Von den Voraussetzungen sah es also so aus, als würde ich als einziger antreten. Nachdem Kurt die "Grenzformalitäten" regelte, war ich schon sehr froh, nicht alleine die 42,195 km bestreiten zu müssen und Christof trat mit dem Vorsatz an, soweit zu laufen, wie es Ihm möglich ist. Die Veranstaltung selbst kommt wahrscheinlich "Touristenjogger" mehr entgegen als ambitionierten Hochgeschwindigkeitsläufern, da das Straßenpflaster uneben ist und die vielen Brücken mit dem Auf und Ab keine Rekorde ermöglichen. Weiters ist es wahrscheinlich der einzige Marathon der Welt, wo einem bei km 25 ein Bier in die Hand gedrückt wird. Allerdings war die Organisation hervorragend, die Leute am Streckenrand enthusiastisch, die Musikkapellen (Rock, Jazz, Sambabatterias) spielten, was das Zeug hielt und die Streckenführung genial. Es ging durch die Altstadt und über die Karlsbrücke größtenteils entlang der Moldau - die insgesamt 4 mal gekreuzt wurde - auch durch weniger touristisch besetzte Zonen, wobei auch einer Brauerei ein Besuch abgestattet wurde (entlang der Fabriksmauer). Das Wetter spielte mit (es war nicht zu heiß), so dass ich nach dem zu erwartenden Einbruch (ab km 30 war es mühsam, ab km 35 wurde es anstrengend) den Lauf zusammen mit Christof, der sich gesundheitlich doch noch erfing, mit 5:07:55 beendete. Der Zieleinlauf war phantastisch. Selbst für mich, der eher spät ins Ziel kam, gab es noch viel Applaus und Jubel (das Bier war allerdings schon aus). Und Kurt? Wir sahen Ihn beim Start und später bei zwei Schleifen (wo er uns entgegenlief). Mit seinem Tempo konnten wir einfach nicht mithalten. Im Ziel schilderte er dann von dem Gefühl, wie er die einzelnen Pacemakers überholte. Zuerst den 4:30er, dann den 4:15er, den 4:00er hat er auch noch erwischt. Bei km 30 kamen dann die Krämpfe, so dass er die restlichen km gehend absolvieren musste. Trotzdem war er immer noch 20 Minuten vor uns im Ziel. Resümee: ich denke, Prag könnte ein Fixpunkt in meinem Marathonplan werden. Link: www.praguemarathon.com |