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Bratislava Halbmarathon 1.4.

Carola berichtet:
Nach unserer Premiere 2006 nahmen wir auch heuer wieder Kurs auf Bratislva um dort den Halbmarathon zu laufen. Dieser Lauf ist ausgesprochen nett und freundlich. Interessant im Vergleich zu Österreich ist dort der hohe Anteil von Inline Skatern (die auf dieser Strecke eigentlich sehr zu bemitleiden sind) und das vergleichsweise kleine Starterfeld. Die Erfahrung im Vorjahr hatte uns gelehrt, dass die Organisation in Bratilava nicht gerade reibungslos läuft, so waren wir heuer gewarnt. Es herrscht charmantes Chaos. Nach einigen E-Mails und Telefonaten mit Carolas Kollegen in der Tatra Banka, dem Hauptsponsor, deren Rückfragen beim lokalen Veranstalter und direkter Kontakaufnahme mit der Wiener Eventagentur waren die wichtigsten Fragen im Vorfeld geklärt, und wir machten uns am Samstag auf nach Bratislava, um für uns beide, Carolas Mutter, die Bratislava für ihre Halbmarathonpremiere gewählt hatte und Carolas Raiffeisen-Kollegen die Startnummern abzuholen, die Lage zu sondieren und ein bisschen durch Bratislava zu flanieren. Mit der nötigen Geduld ausgerüstet bekamen wir schließlich auch wirklich die richtigen und kompletten elf Starterköfferchen und konnten nach einem Rundgang die Pastaparty, die im Gegensatz zum Vorjahr nicht VOR sondern tatsächlich IN einem Festzelt stattfand, genießen.
Nach der ausgezeichneten Leistung beim Wien Energie Halbmarathon am Sonntag davor und angesichts der eher schwierigen Strecke, dem Wind und den hohen Temperaturen hatte Martin bereits voll auf die Marathonvorbereitung für den Vienna City Marathon umgestellt und beschlossen, keine Bestzeitenjagd anzustellen, sondern Carola zu begleiten und sie nach Möglichkeit zu einer besseren Leistung zu ermutigen. Für Carola stellte sich die Frage, ob nach einer Woche, die zumindest mit geringfügig weniger "Raubbau" an der eigenen Verfassung als die Zeiten davor verbunden war, irgendwie an ein etwas besseres Laufen zu denken war.
Die Strecke in Bartislava führt zunächst in einer 5-Kilometer-Runde gegen den Uhrzeigersinn, teilweise über Pflastersteine, mit einer beträchtlichen Steigung und dann wieder sehr steil bergab durch die Altstadt. Danach geht es über die Novy Most über die Donau, in den südlich gelegenen Stadtteil Petrzalka, wo man eine 16-Kilometer-Runde, abermals gegen den Uhrzeigersinn absolviert, ehe es über die Stary Most wieder zurück in die Altstadt und ins Ziel geht. Nach Verlassen der Altstadt stellte der Wind ein großes Handicap dar. Auch das Wetter war für einen schnellen Lauf deutlich zu warm.
Zumindest waren wir durch die Wettervorhersage gewarnt und hatten möglichst leichte Bekleidung gewählt. Der Anblick zahlreicher anderer Läufer mit langen Hosen und Shirts und teilweise sogar Jacken und Stirnbändern ließ uns die Temperaturen etwas besser ertragen. Erschwerend kamen die Steigungen über die Novy Most und zwei anderen Brücken über die Autobahn und andere Durchzugsstraßen in Petrzalka dazu. Wenig erfreulich war auch, dass von km 5 bis ca. km 13 die Strecke über eine der großen Ausfallsstraßen, durch Gewerbe- bzw. unverbautes Gebiet führt. Zumindest war uns vom Vorjahr (in dem die Streckenführun eine andere gwesen war) das Schlussstück bekannt, das recht angenehm über Radwege, die Donau entlang durch Grüngebiet führte. Hier waren auch einige Einheimische auf ihrem Sonntagsspaziergang unterwegs, die für ein bisschen Zuschauerkulisse und Anfeuerung sorgten, und auch der Wind war auf diesem Streckenabschnitt deutlich schwächer.
Carola war gegenüber dem Wien Energie Halbmarathon wieder in etwas besserer Verfassung. Trotzdem langweilte sich Martin an ihrer Seite und konnte erst nach und nach glauben, dass sie WIRKLICH nicht schneller laufen konnte.
Immerhin: Bei wesentlich schwierigeren Bedingungen (sowohl Strecke, Temperatur als auch Wind) als eine Woche zuvor konnten wir den Lauf in 1:33:31 (Carola, ziemlich abgekämpft, aber 1:33 schneller als bei Wien Energie) bzw. 1:33:32 (Martin, etwas weniger gefordert) beenden. Durch ein deutlich stärkeres Starterinnenfeld reichte es trotz einer Verbesserung der Zeit gegenüber 2006 für Carola diesmal nicht für's Stockerl sondern nur für den 6. Rang. Dennoch, Aufwärtstendenz war zu erkennen. Für Martin brachte der Lauf die Gewissheit einer wirklich guten Verfassung, die hoffentlich beim Vienna City Marathon entsprechende Ergebnisse bringen wird.
Für alle potentiell Bratislava-Interessierten: Trotz der erwähnten eher chaotischen Organisation, dem schwierigen Streckenprofil und der offensichtlichen Windanfälligkeit dieser Stadt ist es wirklich ein netter Lauf und unsere gesamte Gruppe scheint sich zu Wiederholungstätern zu entwickeln.