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Kolsassberglauf 10.12.Andi berichtet:Vergangenen Samstag machten wir uns auf den Weg nach Westen, um in Kolsass, in der Nähe von Innsbruck, am einzigen "Berglauf im Winter" teilzunehmen. Andrea war dorthin als regierende Berglaufweltmeisterin eingeladen worden und ich wollte versuchen, ob sich mein eintöniges "Hometraining" auf dem Zimmerfahrrad wenigstens auf meine Berglauf-Fähigkeiten positiv ausgewirkt hat. Kurz vor unserer Ankunft dann ein fast vergessen geglaubtes Schauspiel: es hatte tatsächlich zu schneien begonnen und während das Inntal unter uns nach wie vor völlig grün dalag, hatte sich die Gegend wenige Höhenmeter darüber innerhalb kürzester Zeit in eine richtige weiße Winterlandschaft verwandelt. Am Samstag abend dann noch eine kurze Teilbesichtigung der letzten 2 km der Laufstrecke in völliger Dunkelheit und fast im Tiefschnee. Nach der Rückkehr ins Hotel sahen wir, was der Veranstalter auf die Beine gestellt hatte: die Berglaufweltmeister Jonathan Wyatt aus Neuseeland und Marco de Gasperi aus Italien waren da, ebenso wie der Berglauf-Vizeeuropameister von Heiligenblut, Helmut Schiessl aus Deutschland und zahlreiche andere starke Läufer und Läuferinnen, wie etwa der mehrmalige polnische Berglaufmeister, die Italienerin Elisa Desco (im Halbmarathon nur knapp langsamer als Andrea) und eine weitere starke Läuferin aus Ungarn! Am Sonntag um 10:00 Uhr ging's los, am Start in Kolsass hatten sich bei leichtem Regen etwa 150 Läufer versammelt. Etwas Hektik kam auf, als Andrea bemerkte, dass ihr Rucksack mit den Wettkampfschuhen bereits in das Feuerwehrauto gepackt worden waren, das die Garderobe zum Ziel bringen sollte. Etwa 3 Minuten vor dem Startschuss konnte der Rucksack glücklich doch noch ausgegraben und das richtige Schuhwerk angelegt werden. Nach etwa 5 Minuten ging der Regen bereits in Schneefall über und während die männlichen Spitzenläufer ein unglaubliches Tempo vorlegten und schon bald außer Sichtweite waren, versuchte ich mich so gut und so lange wie möglich an Andrea anzuhängen. Dieses Vorhaben sollte mir ein übereifriger Konkurrent erleichtern, der glaubte, bereits während der ersten 10 Minuten mit Andrea um jeden Zentimeter kämpfen zu müssen und sie dabei zu Fall brachte. Von diesem Sturz fast unbeeindruckt lief Andrea zunächst noch etwa 1 Minute neben mir her, um dann, als es richtig steil wurde, unaufhaltsam davonzuziehen. Mittlerweile waren wir in einer richtig schönen Winterlandschaft unterwegs, zum Glück war der Schnee von der Straße geräumt und die Strecke daher nicht sonderlich rutschig. Andreas Vorsprung auf mich wuchs kontinuierlich, aber, da ich mich voll ins Zeug legte und sich das Zimmerradfahren doch ein wenig bezahlt gemacht hatte, verhältnismäßig langsam. So konnte ich sie noch lange im Auge behalten und zusehen, wie sie auf den letzten Metern noch einen weiteren Konkurrenten überholte. Nach 27:24 Minuten erreichte sie das Ziel und zertrümmerte damit den bisherigen Streckenrekord um fast 5 Minuten! Ich benötigte 28:13 Minuten und kam als insgesamt 11. (10. Mann) ins tief verschneite Ziel. Der Sieger Jonathan Wyatt benötigte nur 23:17 min und blieb damit 41 Sekunden vor dem Zweitplatzierten Marco de Gasperi. Mehr als 2 Minuten hinter Andrea kam Elisa Desco aus Italien als Zweite ins Ziel. Nach dem Lauf ging's zu Fuß hinunter ins Hotel, wobei die ungewohnten Schneemengen zu berglaufweltmeisterlichen Schneeballschlachten führten (siehe Fotos). Bei der Siegerehrung bekam ich dann tatsächlich als Gesamtzehnter der Männerklasse einen kleinen Glaspokal überreicht (es gab nur eine Herren- und eine Damenklasse), während die Superstars etwas größere Pokale beziehungsweise Preise abstaubten. Der Lauf ist wirklich zu empfehlen, sehr liebevoll organisiert, der Veranstalter war äußerst gastfreundlich. Wir haben uns hier sehr wohl gefühlt! Die lange Anreise hat sich ausgezahlt - (und wäre mit noch weniger Stress verbunden gewesen, wenn mein Auto bei der Abfahrt nach Hause gleich angesprungen wäre). Die Ergebnisse: Damen: 1. Andrea Mayr AUT 2. Elisa Desco ITA 3. Andrea Takàcs HUN Herren: 1. Jonathan Wyatt NZL 2. Marco De Gasperi ITA 3. Andrzej Dlugosz POL 4. Gergely Rezessy HUN 5. Helmut Schießl GER 6. Robert Stark AUT 7. Kamil Varady SLK 8. Stefan Widauer AUT 9. Máté Szenderkènyi HUN 10. Andreas Stitz AUT Berichte und Fotos gibt's auch auf http://81.2.133.38/probike/ Zuerst zwei tolle Lauffotos vom Veranstalter, dann Andis Privatfotos: |