Home

Seite:

2020 2019 2018 2017 2016 2015 2014 2013 2012 2011 2010 2009 2008 2007 2006 2005 2004 2003 2002 2001

Bericht:

Belfast Cross  Jahreshauptversammlung  1. Eisbärlauf  Vienna Indoor Classics  Run for the Whales  Empire-Pressemeldungen  2. Eisbärlauf  Februarwochenende  Crossmeisterschaften  3. Eisbärlauf  Roger und Andi bei der WM  Pillichsdorfer Erfolge  Kremsmünster, Wien, Fischamend  Bratislava  Gänserndorf  Bergtraining unserer Vizestars  Viareggio Zwischenbericht  So trainieren Superstars  Linz Marathon  Sonjas Laufwochenende  Unsere Meisterin auf der Bahn  Der Marathon  Triest Halbmarathon  Cricket Meeting  Falkenstein  Matzner Straßenlauf  Hindernismeisterschaften  Läuferzehnkampf  Berglaufmeisterschaften  100km im Prater  Tattendorfer St. Laurent-Lauf  Memorial Josefa Odlozila  Managementmeile  Frauenlauf  Brigittenauer Bezirkslauf  Deutsch Wagram HM  Kremser Sonnwendlauf  6. Falsche Hasen Open  Baxter-Lauf  Traunsee-Bergmarathon  Marburg mit Hindernissen  Österr. Meisterschaften  Bisamberger Stadtlauf  Pöstlingberglauf  Helsinki Marathon  Radmeisterschaften  Neusiedl/Zaya  Terni (Umbrien)  Großkrut  Businessrun  Sophienalpe  Mistelbach  World Mountain Trophy  Bungee am Donauturm  Wachau  Schneeberglauf  Währinger Volkslauf  Straßenlauf Schönkirchen  Winzerlauf Poysdorf  Strasshofer Herbstlauf  Kahlenberglauf  Peking Marathon  Andis am Hochkar  LCC Marathon  Donauturmlauf  Taiwanturmlauf  New York Marathon  Abenteuer in Afrika  Mödlinger Adventlauf  NÖ-Sportlerinnenwahl  Kolsassberg  Silvesterlauf Peuerbach  Silvesterlauf Vösendorf  Silvesterlauf Wien  Gesammelte Ergebnisse 

Self Transcendence 100 km Lauf 28.5.

Christian (Landsteiner) berichtet:
Sonntag, 6 Uhr, ich stehe am Start, die Welt ist noch in Ordnung, es regnet kaum. Es herrschen optimale Laufbedingungen und ich fühle mich gut. Noch ein kleines Plauscherl mit Christian Chmel am Start, einem wahren Giganten des Ultralaufes, der nach dem 12-Stunden-Lauf eine Woche zuvor nun schon wieder bei einem 100er am Start steht. Für mich unbegreiflich und ich spekuliere, ob vielleicht seine Beine Carbon verstärkt sind.
Schon geht es los und ich beginne recht flott. Natürlich weiß ich, dass ein zu schneller Beginn später bitter bereut wird, aber was soll's, ich will meinen Spaß haben. Nach einer Runde kristallisierte sich eine Spitzengruppe heraus und ich hänge mich einfach dran. Der Wind bläst sehr kräftig und ich suche den Schutz der Gruppe, möchte solange wie möglich mitschwimmen. Starker Regen setzt ein und "mitschwimmen" war bald wörtlich zu nehmen.
Nach einigen Runden hänge ich mich an den späteren Sieger Gerald Fabianek dran und verwickle ihn in ein Gespräch. Das war nicht Taktik, sondern reine Neugierde. Gerald ist sehr nett und beantwortet geduldig alle meine Fragen. So vergehen die Runden wie im Flug und es geht mir erstaunlich gut. Überraschend lief ich in 3:13:55 über die Marathonmarke und habe realisiert, dass ich gerade vor Gerald lag und wohl viel zu schnell dran bin. Also nehme ich das Tempo raus und verabschiede mich von Gerald bei KM 45.
Die 50km habe ich klar unter 4 Stunden abgespult, doch langsam macht sich die zu schnelle erste Hälfte bemerkbar. Wind und Regen haben auch schon ihre Spuren hinterlassen. Mir ist klar: Jetzt wird es verdammt hart! Bis KM 75 kann ich noch mein Tempo halten, doch dann ist der Ofen aus, ich bin völlig leer. Da werde ich schon von Christian Chmel überholt. Er bemüht sich mich aufzubauen und mir Mut zu machen doch vergeblich, ich bin so ziemlich am Ende und möchte alles hinschmeißen. Mental hat der Lauf erst so richtig begonnen und 25 lange Kilometer liegen noch vor mir. Der Kilometerschnitt ist um 60 bis 90 Sekunden gesunken, das sagt wohl alles. Bis Kilometer 82 kann ich den zweiten Platz noch verteidigen, dann muß ich mich geschlagen geben. Noch schnell umziehen, denn die durchnäßten Oberschenkel sind schon blutig gescheuert.
Schließlich überquere ich die Ziellinie in 9:13:51. Für den fünften Platz hat es doch noch gereicht. Da hat das Wetter wohl noch etwas mitgeholfen. Der heftige Dauerregen hat dem Wettkampf eine hohe drop-out quote von 44% beschert, nur 31 von 55 haben das Ziel erreicht. Auch wenn es für einen Stockerlplatz nicht gereicht hat bin ich zufrieden, denn gegenüber dem Vorjahr konnte ich mich um 83 Minuten verbessern.
Christian Chmel hat mich auf den letzten 25 Kilometer ein paarmal rück-überrundet, einfach unglaublich welche Kräfte er noch mobilisieren konnte. Je länger der Lauf umso schneller wird er. Für ihn war der Lauf scheinbar zu kurz, denn voller Elan hat er noch einen beeindruckenden Zielsprint hingelegt - mir fehlen die Worte. Mit 9:25:27 hat er Dank seines grandiosen Finish noch den 9.Platz erreicht.

Christian (Chmel) berichtet:
Normalerweise starte ich ja nicht acht Tage nach einem 12h-Lauf wieder bei einem Ultra, aber ich wollte einfach meine Lauffreunde treffen und nur zuschauen wollte ich auch nicht. Also gedachte ich, einen relativ gemütlichen Lauf zu machen, die 100km (sind 40 Runden im Prater) irgendwie unter der vorgegebenen Zeit (max. 13h) zu finishen. So lief ich den ersten Marathon in moderaten 3h51min (bei starkem Regen, welcher das Laufvergnügen ziemlich beeinträchtigte) und mit etwas schweren Beinen, die 122 km in Vogau waren anscheinend doch noch spürbar. Ich bewunderte Christian Landsteiner, der mit Leichtigkeit eine für mich unfassbare Marathonzwischenzeit von 3h13min zu Stande gebracht hatte. Die Laufkleidung scheuerte durch den starken Regen zwar gewaltig, aber konditionell hatte ich anscheinend keine Probleme und konnte (abgesehen von ein paar kurzen Zwischenstopps zwecks T-Shirt Wechsel) mein Tempo beibehalten. Als besondere Überaschung kam dann noch Vereinschef Erwin an die Strecke und lief mit mir mehrere Runden und so hatte ich einen Tempomacher und Unterhaltung. Außerdem hatte es nach ca. 70-80 km aufgehört zu regnen, das Laufen machte mir wieder mächtig Spaß und ich konnte mich über eine Endzeit von 9h25min27sec freuen, was für den 9. Gesamtrang von 55 StarterInnen (31 Finisher) reichte.
Besonders beindruckt war ich allerdings vom Ergebnis unseres Christian Landsteiner, welcher mit 9h13min51sec den 5. Gesamtrang belegte. Das ist wirklich ein tolles Ergebnis, wenn bedacht wird, dass bei diesem Lauf das Niveau wirklich hoch ist. Allerdings hätte ich ihm, da er bis weit über die Hälfte des den 2. Platz halten konnte, durchaus ein Zeit unter 9h zugetraut. Ergebnisse unter: srichinmoyraces.org/at
Es bleibt zu bemerken, dass es insgesamt eine tolle Veranstaltung war (gute Stimmung, beste Verpflegung, professionelle Organisation etc.) wie alle Sri Chinmoy Läufe sonst auch immer!