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Berlin Marathon 25.9.

Harald berichtet:
Liabe VereinskollegInnen, ich alter Hase war dieses Wochenende in Berlin dabei. Die Stadt ist eine Reise Wert, das weiß man ja. Nur schade, dass man als Laufreisender bei den touristischen Angeboten etwas kürzer treten muss.
Eine besondere Sehenswürdigkeit allerdings darf man sich leider nicht entgehen lassen: Die Marathonmesse, hier in Berlin die Quadratur der vergleichbaren Wiener Veranstaltung, ein wahres Dienstleistungsinferno inkl. Knochendichtemessung, Aminoloading, Laufschuhberatung, etc, und klarerweise Pastaparty. Es gab eine Bühne mit einem Vortragenden, der (in italienischem Akzent) über die immense Bedeutung von Teigwaren referierte und tausende seiner treuen Anhänger haben auch brav Spaghetti in sich hineingeschaufelt und vermutlich dabei gedacht, dass sie mit jedem Bissen morgen schneller rennen werden. Willkommen im Tal der Ahnungslosen.
Am Messeausgang hat mir eine Studentin den Bauchumfang vermessen und den Wert akkurat in einer Liste notiert. Warum? Um den geheimnisvollen Reiz der Situation nicht zu gefährden habe ich sie nicht gefragt.
Die Laufveranstaltung am Sonntag war dann schon gewaltig. 40.000 Läufer, alle volle Distanz, keine Staffeln.
Der Preuße kann organisieren, det kann ick euch flüstern und er lässt sich auch: Im Programmheft z.B. werden die Teilnehmer aufgefordert auf Leute ohne Startnummer zu achten, auf solche also die sich die Organisationsleistungen erschleichen wollen, und diese bei den Ordnern zu melden. Naja.
Die Strecke ist bekanntermaßen flach und schnell, es war aber recht warm und folglich eine rechte Freude als nach 40 km unter den Linden endlich das Brandenburger Tor in Sicht kam. Listigerweise geht es dann noch 300 Meter weiter bis ins Ziel, für Rookies wie mich heißt das doppelter Zielsprint.
Eine Erkenntnis: Zu viel Publikum und dessen Gegröle kann auch nerven, wer hätte das gedacht.
Nach den Lauf hat ganz Berlin Medaillen um und Finisherleibchen an. Putzig.
Zu meiner persönlichen Leistung: 3:46 ist zwar kein Rekord aber astrein für meinen Trainingszustand (Schweizerhaus) und Bauchumfang (Schweizerhaus).
Noch eine Erkenntnis: Es wäre schade ein Heimrennen (VCM) zu versäumen, denn Streckenkenntnis ist durch nix zu ersetzen.

Liebe Grüße, Harald

Fritz berichtet:
Am letzten Sonntag lief ich in Berlin meinen 4. Marathon. Das Ergebnis vorweg: ich lief 4:12:10, ein Zeit, die für mich sehr enttäuschend ist. Ich wollte 3:50 laufen und bin froh, gefinisht zu haben.
Es ist schon ein Erlebnis beim Berlin Marathon teilzunehmen. Eine tolle Stadt, tolle Theater ("Faust 1" Samstag abends in 2 Stunden im Deutschen Theater war exzellent), viel Geschichte, eine m.E. extrem geschmacklose protzige neue Architektur, ein Mischmasch aus unterschiedlichen Stilen. Was auch auffiel, dass es viele Menschen gab, die einen um Geld baten, und daneben das Hotel Adlon, in dem der Schampus floss.
Der Start erfolgt auf der achtspurigen Strasse des 17. Juni. Rundherum bis zum Reichstag ist alles für die LäuferInnen abgesperrt. Der Start erfolgte in drei Etappen: um 9 Uhr alle LäuferInnen mit einer gelaufenen Zeit bis 3:45, sieben (?) Minuten danach alle bis zu einer Zeit von 4:15, dann insgesamt nach 15 Minuten der Rest.
Von Anfang an war eines manifest: die Unmenge an LäuferInnen. Es gab Nachrichten, dass die ursprüngliche Zahl von 36.000 angemeldeten LäuferInnen noch einmal um 4.000 aufgestockt wurde. Bis ins Ziel war es mir in meiner Leistungsklasse nicht möglich, frei und unbehindert zu laufen. Entweder wurde ich gestoßen, abgedrängt oder musste selbst stoßen, mich durchdrängeln. Ich kam zwar nicht so schnell weg, wie ich mir vorgenommen hatte, aber ich konnte doch auf den ersten 10 bis 15 km recht kontinuierlich laufen. Die anderen LäuferInnen waren genauso frisch wie ich und wir bewegten uns alle gut in einem Block voran. Ca. um diese Zeit sah ich auf einer Anzeigetafel "18°" aufscheinen. Die Wettervorhersage hatte eine Höchsttemperatur von 24° vorausgesagt.
Die Verpflegung war sehr gut, es gab mindestens alle 5 km etwas zu trinken. Es war jedoch sehr schwer durch die Menge von LäuferInnen an die Verpflegungstische zu kommen.
Bis km 20 lief ich den km zwischen 5:25 und 5:34, die nächsten 5 km dann 5:39, danach 5:49. Bei km 30 konnte ich nicht mehr und musste eine Gehpause einlegen. Bis km 39 wechselten sich Laufen und Gehen ab. Um km 38 ging ich fast einen ganzen Kilometer einfach weil mir die Kraft fehlte. Die letzten 2,2km lief ich dann in einem Schnitt von 6:19. Den erste Halbmarathon absolvierte ich in 1:55:37, den zweiten in 2:16:33. Ich war nach dem Lauf froh meine Medaille bekommen zu haben. Das war´s.
Eine nette Erfahrung beim Berlin Marathon ist der am Samstag veranstaltete Frühstückslauf. Er führt vom Schloss Charlottenburg 6km bis zum Olympia Stadion. Durch das Marathontor führte der Weg über die blaue (Hertha BSC!) Laufbahn um das Spielfeld herum.

Ein schönes Erlebnis.