Guglindoor - 2 Mal 3.000 Meter in Linz 31.1.

Andi berichtet:
Je eine halbe Ewigkeit war es schon her, dass Andrea und ich einen Hallenwettkampf bestritten und kurz vor Ablauf dieser insgesamt ganzen Ewigkeit kam Trainer Hubert Millonig auf die Idee, Andrea einen Probelauf über 3.000 Meter für die Hallenstaatsmeisterschaften im Rahmen des gugl-indoor Meeetings in Linz laufen zu lassen. Und da sich für mich die Möglichkeit bot, bei den im Rahmen dieses Meetings ausgetragenen Oberösterreichischen Meiterschaften über diese Distanz außer Konkurrenz teilzunehmen, stand auch ich am Donnerstag Abend um 17.30 Uhr an der Startlinie, um zu sehen, was da noch so geht.

Nach dem Start war ich gleich mal Letzter der 13 Teilnehmer meines Laufes – nicht gerade ermutigend, obwohl ich das Tempo ohnehin im obersten Bereich meiner Möglichkeiten gewählt hatte. Nach 3 Runden konnte ich dann immerhin den Vorletzten ein- und kurz danach auch überholen. Langsam arbeitete ich mich nach vorne. Da die Spitze eindeutig taktierte, geriet auch sie nicht ganz aus der Sichtweite. Nach und nach merkte ich, dass sich die Leute vor mir ein wenig übernommen hatten und ich konnte noch weiter aufholen. Den 1. Kilometer passierte ich in 3:12 min, den zweiten in ca. 3:13. Auf dem letzten konnte ich noch ein paar Konkurrenten überholen und so landeten am Ende immerhin 5 von ihnen hinter mir. Nach 9:35 min überquerte ich die Ziellinie – ziemlich fertig von der ungewohnten Belastung aber total zufrieden! Mehr hätte ich nicht zu träumen gewagt!

5 Minuten später schon ging Andrea an den Start – gegen internationale Konkurrenz aus ganz Europa. Auch sie war anfangs sehr verunsichert, ungewohnt war das Gefühl der Wettkampfatmosphäre in der Halle geworden. Während der Marathon-, Halbmarathon- und Berglaufvorbereitung in den letzten 2 Jahren und erst recht seit dem Wiedereinstieg ins Berufsleben war kein Platz für ernsthaftes Training über 3.000 m und ähnlich kurze Distanzen. Nach dem Start hängte sich Andrea gleich hinter die Führende aus England, die zunächst ein ganz brauchbares Tempo vorgab. 3:08 min lautete die Zeit für den 1. Kilometer. Dann wurde die Engländerin aber immer langsamer, aber Andrea wagte nicht, vorzugehen. So wurde der 2. Kilometer in ca. 3:18 zurückgelegt. Auch die ersten zweieinhalb Runden des letzten Kilometers blieb das Tempo gleich, dann ergriff die bisher drittplatzierte Tschechin die Initiative, übernahm die Spitze und verschärfte das Tempo. Andrea ging mit, die Britin fiel sofort zurück. Mit der Tschechin lieferte sich Andrea dann ein Duell um den Sieg, das sie im Zielsprint nur knapp verlor. Eine halbe Sekunde fehlten ihr auf den 1. Platz! Jeweils 9:37 min lautete die Zeit für die beiden ersten, mit ein paar Zehntelsekunden mehr hinter dem Komma für Andrea. In Anbetracht des langsamen Zwischenstücks gar nicht schlecht und so gut, dass Andrea in 3 Wochen bei den Hallenstaatsmeisterschaften über diese Distanz an den Start gehen wird.
Für mich geht sich das leider nicht aus, weil das Limit bei den Männern für eine Teilnahme bei 9:25 min liegt.

In Gmunden gab es am nächsten Morgen um 7:00 Uhr überraschenden Besuch von der internationalen Anti-Doping-Behörde, die bei Andrea einen Dopingtest durchführte. Die deutschen Kontrollore hatten eine 8-stündige Anreise auf sich nehmen müssen, um dann in Österreich ausschließlich Andrea zu testen und wieder heimzufahren. Dabei hätte es beim guglindoor genug Weltklasseathleten gegeben... Bei der Gelegenheit erfuhren wir auch noch, dass Andrea derzeit die einzige österreichische Leichtathletin im internationalen Doping-Test-Pool ist! Über die daraus folgende Effizienz des Antidopingkampfes in Österreich kann sich jeder so seine eigenen Gedanken machen.