12 Stunden von Langenzersdorf 6.10.
Pascal berichtet:
Die 936-Meter-Runde um die Langenzersdorfer Seeschlacht ist für mich
eine alte Bekannte, schließlich absolvierte ich auf ihr im Jahr 2001
meinen ersten 24-Stunden-Lauf. Viele Jahre lang gab es hier keine
Laufveranstaltung, erst seit 2011 findet wieder ein Ultra statt – ein
von einer Wiener Schule (Bergheidengasse) nun jährlich als Maturaprojekt
veranstalteter 12-Stunden-Lauf.
Vorweg einmal großes Lob an dieses Team, welches den Lauf perfekt
ausrichtete – und das trotz des starken Windes, der durchaus das
Potential hatte, gefüllte Becher aus der Verpflegungsstelle
davonzublasen und Absperrungen umzulegen. Es gab passende Verpflegung,
gute Musik (trotz des "jungen" Teams auch aus den
60er-/70er/80er-Jahren), professionelle Ansagen und eine Chipzeitnahme.
Auch die Siegerehrung braucht sich nicht hinter anderen Veranstaltungen
zu verstecken.
Vor dem für 8 Uhr angesetzten Start war es vor Ort allerdings nicht
wirklich angenehm, denn es war kalt (ca. 4 °C), und es blies bereits um
diese Zeit ein stürmischer Wind. Auch die irgendwann aufgehende Sonne
änderte nichts an dem Unbehagen, das wohl die meisten Anwesenden befiel.
Dies machte die letzten Vorbereitungen
in den Läufercamps und sogar das Anlegen der Laufbekleidung teilweise zu
einer Herausforderung. Es war dies übrigens einer der wenigen
Wettkämpfe, bei denen ich beschloss, mit einer Jacke an den Start zu gehen.
Apropos Start: Mein Eintreffen an demselben erfolgte angesichts der
windbedingten Verzögerungen wohl rekordverdächtig spät - nämlich erst
einige Sekunden nach dem Startsignal.
So ging es also ohne Wartezeit los – gemeinsam mit 8 weiteren Einzelläufern
und einer Einzelläuferin. Dank der recht vielen Staffeln und einiger Nordic
Walker fühlte man sich auf der Strecke überhaupt nicht allein. Schnell
erwärmte sich auch mein Körper, und ich legte schon nach wenigen Runden
meine Jacke ab, etwas später auch die Handschuhe. Der Wind stellte sich als
gar nicht so schlimm wie befürchtet heraus – es gab auf der Runde lediglich
zwei je etwa fünfzig Meter lange Abschnitte, wo er wirklich unangenehm war.
Zeitweise kam zwischen den dünnen Wolken sogar die Sonne zum Vorschein.
Die ersten Stunden lief ich gemeinsam mit einem anderen Einzelläufer
(Martin Wustinger), allerdings etwas schneller als geplant – weshalb ich
mich irgendwann doch zurückfallen ließ und regelmäßig meine üblichen
Gehpausen einlegte.
Viel gibt’s zum weiteren Verlauf nicht zu sagen. Nach sechs Stunden kamen
die Teilnehmer der 6-Stunden-Bewerbe zusätzlich auf die Strecke, und es
wurde kurz so warm, dass ich im kurzärmeligen Leibchen lief. Allerdings
nicht lange, denn bald verschwand die Sonne hinter dichteren Wolken – bei
unverändert starkem Wind. Also kam wieder ein zweites, langärmeliges,
Leibchen darüber.
Eineinhalb Stunden vor Schluss war Sonnenuntergang, und die letzte Stunde
liefen wir im Dunkeln, denn die Strecke war (außer im Start-/Zielbereich)
nicht beleuchtet. Seit einigen Stunden war schon klar, dass ich die
zeitweise angepeilten 115 Kilometer in den 12 Stunden nicht erreichen
würde. Lediglich 121 Runden und somit 113,2 Kilometer gingen sich
schließlich aus. Allerdings durften wir die letzte begonnene Runde noch
fertiglaufen, sodass mein offizielles Ergebnis 114,1 km lautet.
Ach ja, wie bei meinen bisherigen Läufen in Langenzersdorf (24 Stunden
2001, 10 Stunden 2002) belegte ich auch diesmal den 3. Gesamtrang und wurde
entsprechend geehrt. Die Ergebnisse gibt's hier:
http://my.raceresult.com/details/?page=4&eventid=14062&lang=de