13. Großglockner Berglauf 15.7.2012.
Andreas berichtet:
Der Großglockner Berglauf fand am Sonntag, 15.7.2012 zum 13. Mal statt, es war meine zweite Teilnahme an diesem anspruchsvollen Lauf. Die Anreise erfolgte bereits am Freitag, den 13,. über die Großglockner Hochalpenstraße zum Berghotel Wallackhaus, das sich auf 2.300 m Seehöhe befindet. Dies ist sehr zu empfehlen, da das Haus sehr nett ist, der Hüttenwirt Gerwald ebenfalls Läufer ist und auch am Berglauf teilnimmt sowie auch eine Anpassung an die Höhelage erfolgt. Der Samstag war sehr nebelig, was für einen kleinen Trainingslauf nicht wirklich störend war.
In der Nacht vor dem Rennen hatte es die ganze Zeit geregnet und auch in der Früh zog ein Regenschauer nach dem anderen durch. Um 9:00 Uhr vermeldete das Auto „0,5°C – Glatteisgefahr!“ und dann ging es zum Start nach Heiligenblut in 1250 m Höhe hinunter. In Heiligenblut hatte es immerhin 8°C und es tröpfelte nur. Eben als ich mich aufwärmen wollte, begann es massiv zu schütten, doch ich hatte Glück und ca. 20 min vor dem Start konnte ich mich ohne Regen warm laufen.
Punkt 10:00 Uhr erfolgte der Start der ersten Gruppe. Die ersten 2,5 km waren auf Asphalt zu laufen, wobei die Strecke flach begann und dann ziemlich steil wurde. Danach ging es auf einer Forststraße Richtung Sattelalm, wobei die Strecke so steil war, dass sich Gehen als schneller und effektiver gegenüber Laufen herausstellte. Schlussendlich erreichte man nach rund 4 km die erste Labestation, wobei man dann schon 422 hm überwunden hatte. In der Zwischenzeit hatte es schon zu Regnen begonnen, die Kleidung war durchnässt und in jedem Schuh befanden sich gefühlte 2 kg Wasser. Der nächste Kilometer war flach bis leicht bergab um dann auf einen Klettersteig zu gelangen. Dann waren es zwar nur mehr rund 800 m bis zur zweiten Labestation, aber gleichzeitig auch 324 hm(!!!!).
Nach dem Klettersteig kam mir dann alles fast flach vor, bis zur dritten Labestation waren lediglich 247 hm auf 2,6 km zu überwinden. Die Almwiesen waren zwar wunderschön, jedoch auch von zahlreichen Gatschlöchern übersäht. Es erforderte einige Konzentration, um von einem Stein wieder auf ein Großbüschel oder einen Stein zu gelangen, keinesfalls war es ratsam im Morast zu laufen. Es gab Läufer, die beide Schuhe im Gatsch verloren hatten. Zwischendurch gab es auch einige Bäche zu durchqueren, die sich ob der Regenfälle gebildet hatten. In jedem Schuh befanden sich zu diesem Zeitpunkt bereits gefühlte 4 kg Wasser.
Bei der Etappe zur vierten Labestation hatte man bereits die Baumgrenze überschritten und es ging über schroffen Fels vom Margaritzenstausee über den Elisabethfelsen zum Sandersee. Kurz nach der letzten Labestation (251 hm auf 2,9 km) wurde dann die Zwischenzeit gemessen und dann waren nur mehr 930 m zu laufen/gehen/kriechen. Der Haken lag aber an den zu überwindenden 250 hm. Es ging über Stein- und Holzstufen steil bergauf. Mittlerweile war die gefühlte Wassermenge pro Schuh auf 8 kg angewachsen, sodass ich bei einer Kehre zu Sturz kam und mit den Kopf gegen einen Felsen krachte. Ich konnte aber weiterlaufen und sogar noch einen Läufer überholen. Nach 12,67 km und 1.494 hm erreichte ich dann mit einer Zeit von 1:35:31 das Ziel in 2.370 m Höhe.
In Anbetracht der wirklich schwierigen Bedingungen war ich verblüfft, dass ich nur um 1:22 langsamer als letztes Jahr war. Die Besetzung mit (jüngeren) Top-Läufern dürfte aber zugenommen haben, da ich vom 61. (2011) auf den 65. Platz zurückgefallen bin. Andererseits konnte ich mich in meiner Altersklasse (M45) von 14. auf den fantastischen 2. Platz verbessern und einen Kärntner Reindling als Geschenk in Empfang nehmen.
Ohne es zu wissen, nahm noch ein weiterer Hase, Rudolf Erhard, am Berglauf teil. Er konnte mit 2:30:08 eine fantastische Zeit und den 16 Platz in der Klasse M60 erreichen. Allen Hasen sei die Teilnahme bei der nächsten Ausgabe des Großglockner Berglaufs am 21.7.2013 empfohlen.