Andi berichtet:
Schon zum 5.Mal hintereinander folgten wir der Einladung zum Lauf auf den
Kolsassberg, dem größten und bestbesetzten Winterberglauf in Tirol.
Diesmal reisten wir bereits am Freitag Abend an und konnten so den Samstag
noch entspannt genießen. Für den Vormittag hatte der Veranstalter für seine
Nachwuchssportler des Union Raiffeisen Radteams Tirol einen gemeinsamen
Trainingslauf mit Andrea organisiert, und so ging es in einer großen Gruppe
um 10 Uhr los durch die tief verschneiten Bergstraßen. Alle waren mit
Begeisterung dabei - schließlich trainiert man ja nicht alle Tage mit der
regierenden Berglaufweltmeisterin.
Im Hintergrund war immer wieder das prächtige Panorama des
Karwendelgebirges zu bewundern, von dem Laufreport-Berichterstatter und
Profifotograf Winfried Stinn jedes Mal so begeistert ist, dass er ganz
traurig wird, wenn Wolken, Nebel oder Schneefall es verdecken. An dieser
Stelle wollen wir auf seinen ausführlichen Laufbericht in http://laufreport.de/archiv/1210/kolsass/kolsass.htm
verweisen und uns ganz
herzlich für die wunderschönen Bilder bedanken, die er uns wieder zur
Verfügung gestellt hat!
Am Nachmittag besuchten wir Schwaz, das ganz in der Nähe liegt, der Rest
des Tages verlief äußerst gemütlich.
Am Sonntag um 10 Uhr fiel der Startschuss. In der Nacht hatte es noch
einmal kräftig geschneit, sodass nur noch die 1. Hälfte der 5,25 km langen
Strecke schneefrei und halbwegs trocken war. Andrea brauste wie üblich mit
den ersten Läufern vorne weg, musste aber zunächst einmal die raketenartig
gestartete Engländerin Lauren Jeska einholen, was immerhin erst nach ca. 2
Minuten gelang. Möglicher Grund für diesen Schnellstart waren vielleicht
die niedrigen Temperaturen von minus 2 Grad am Start und der Umstand, dass
Lauren mit ärmellosem (!) Laufshirt unterwegs war. Ca. 3 Minuten später
schien sie zwar einigermaßen aufgewärmt, war aber so langsam geworden, dass
auch ich sie eingeholt hatte.
Andrea sah ich recht lange vor mir - bis zur Hälfte hatte sie ca. 30 - 40
Sekunden Vorsprung. Dann kam die Schneefahrbahn und mein Rückstand wurde
immer größer. Andrea eilte weiter unbeeindruckt Richtung Ziel, schüttelte
die Begleiter ihrer Gruppe nach und nach ab und überholte sogar noch einige
vor ihr liegende Läufer.
Mit 26:57 min kam sie als überlegene Siegerin und Gesamt -7. ins Ziel.
Einige der insgesamt 580 Höhenmeter lagen zu diesem Zeitpunkt noch über
mir, aber 1:49 min später stand auch ich als 14. (und 13. Mann) auf dem
Gipfel des Kolsassberg.
Für die Verhältnisse im oberen Teil war die Zeit nicht schlecht, 4 Mal bin
ich nun zwischen 28:30 und 28:50 gelaufen, nur letztes Jahr war ich mehr
als 1 min schneller.
Andrea hat so prominente Läufer wie Helmut Schmuck und auch den besten
österreichischen Junior der Berglauf-WM hinter sich gelassen. Nur 47 sec
fehlten ihr auf den bestplatzierten Österreicher bei der Berglauf-WM in der
Allgemeinen Klasse.
Mit einem lockeren Auslaufen durch die herrliche Winterlandschaft
überbrückten wir die Zeit bis zur Siegerehrung, die praktischwerweise in
dem Hotel stattfindet, in dem wir immer untergebracht sind. Als Siegespreis
bekam Andrea ein wertvolles Swarovski-Schneeglöckchen und ich für meinen
wackeren 13. Platz eine Sektflasche.
Um 15 Uhr ging es dann schon wieder heim nach Wien, teils durch dichten
Schneefall, aber mit dem Auto von Andrea und daher ohne fahrzeugtechnische
Überraschungen.
Ergebnisse gibt's hier: http://www.bikearea.at/ergebnisse/kbr10/
und hier ein Video vom Zieleinlauf: http://www.kolsassberg-run.at/run/index.htm
Tagszuvor für den Nachwuchs eine Trainingseinheit mit den östreichischen Berglaufassen Andrea Mayr und Marion Kapuscinski