Andi berichtet:
Gleich nach dem Zieleinlauf des 3.000 Meter Hindernisbewerbs bei den
österr. Meisterschaften in Linz und einer kurzen Auslaufrunde ging es nach
Mayrhofen im Zillertal, wo am nächsten Morgen der Harakiri-Berglauf
gestartet wurde. Nach unserer Ankunft um 23.00 Uhr blieben bis zum
Startschuss immerhin noch 11 Stunden.
Das Rennen begann mit einer "neutralisierten" Runde von ca. 3 Minuten durch
das Ortszentrum, die von den Berglaufstars (incl. Andrea) allerdings so
flott gelaufen wurde, dass ich - trotz größter Anstrengung - erst mit ca. 5
Sekunden Verspätung zum offiziellen Startschuss kam.
Danach ging es 3 km nahezu flach aus dem Ort heraus, bis plötzlich der
namensgebende Harakiri-Teil folgte: ein Anstieg von bis zu 41% über etwas
mehr als 2 km. Dann wurde es für ca. 2-3 km etwas flacher (aber immer noch
steil genug), bis wieder 3 sehr steile Kilometer folgten. Nach einem
vermeintlichen Schlussanstieg über eine Schitrasse, vorbei an der
Bergstation der Seilbahn (sah schon aus wie das Ziel) mussten wir noch
weitere 500 Meter leicht bergauf-bergab über einen ziemlich unebenenen
Waldweg bis zum (tatsächlichen) Ziel zurücklegen. Insgesamt 1.170
Höhenmeter auf 10,4 km.
Andrea hab ich am Anfang nur kurz gesehen, sie legte wieder einen tollen
Lauf hin, unbeeindruckt vom vorabendlichen Hindernisrennen, und enteilte
allen Konkurrentinnen (und natürlich mir auch). Mit 1:02:15 Stunden gewann
sie 1:01 min vor Anna Pichrtova aus Tschechien und mehr als 3 Minuten vor
der Slowenin Mateja Kosovelj.
Knapp 3 Minuten danach kam auch schon ich mit 1:08:22 ins Ziel. Damit war
ich recht zufrieden, hatte ich doch im Zielsprint sogar Wyatt um eine
Sekunde besiegt (allerdings nicht Jonathan, sondern seine Frau Antonella
Wyatt-Confortola), und den Glocknerkönig am Rad, Gerrit Glomser sogar um
mehr als 4 Minuten abgehängt!
Die Überraschung folgte dann bei der Siegerehrung: Während Andrea ihre
wohlverdiente Siegerprämie und einen sündteuren Swarovski-Kristalladler
(was fängt man damit nur an?) entgegennahm, hatte ich als Gesamt-20. der
Männerwertung tatsächlich einen Geldpreis erlaufen: 35 Euro bekam ich, denn
bis zum 20. Platz waren Geldpreise ausgeschrieben!
Seitdem überlege ich ernsthaft, ob ich nicht doch noch eine Karriere als
Profisportler beginnen soll (während Andrea am Montag ihren Turnus im
Heeresspital antritt und sich erst herausstellen wird, wieviel
professionelles Training diese Arbeitsbelastung noch zulässt...).
Hier die Ergebnisse:
Damen:
1. MAYR Andrea 79 AUT 01:02:15
2. PICHRTOVA Anna 73 CZE 01:03:16
3. KOSOVELJ Mateja 88 SLO 01:05:38
4. MILESOVA Iva 77 CZE 01:07:34
5. WYATT-CONFORTOLA Antonella 75 ITA 01:08:23
Herren:
1. WYATT Jonathan 72 NZL 00:53:37
2. KRUPICKA Robert 78 CZE 00:54:47
3. GATES Ricky 81 USA 00:55:42
4. LECHLEITNER Simon 79 AUT 00:56:17
5. KOSOVELJ Mitja 84 SLO 00:57:10
6. REDL Alois 72 AUT 00:57:55
7. SCHMUCK Helmut 63 AUT 00:58:01
8. KRÖLL Markus 72 AUT 00:59:02
9. HEIGL Thomas 80 AUT 00:59:57
10. OBENDORFER Richard 66 AUT 01:00:12
.
20. STITZ Andreas 67 AUT 01:08:22
Vielen Dank an Winfied Stinn für die tollen Fotos; auf seiner website http://www.laufreport.de
gibt es auch
einen ausführlichen Bericht über den Lauf mit noch mehr Bildern!
die drei schnellsten Frauen von links Pichrtova, Mayr, Kosovelj