Halbmarathon-Staatsmeisterschaften Linz 13.4.
Großartige Leistung von Andrea in Linz. Mit 1:12:47 pulverisiert sie nicht nur ihre PB sondern bleibt auch nur 26s hinter Susi zurück gewinnt die Silbermedaille. Da ist ihre Olympiaqualifikation wohl nur noch Formsache.
Andi berichtet:
Am Sonntag sollte sich bei den Halbmarathon-Staatsmeisterschaften in Linz
zeigen, ob sich das harte Training von Andrea in den letzten Wochen und
Monaten ausgezahlt hat. Um 9.15 Uhr fiel der Startschuss und los ging's von
der Autobahnbrücke zunächst Richtung Urfahr. Mit Kilometerzeiten zwischen
3:25 und 3:30 begann Andrea das Rennen gleichmäßig, an ihre Fersen hatte
sich Susi Pumper geheftet, die nach tagelangem Hin und Her und einiger
"Geheimniskrämerei" dann doch im allerletzten Moment ihre Teilnahme
beschlossen hatte.
Ich selbst wollte sehen, wie lange ich mit Andrea mitkomme, durfte mir mit
dem kaputten Kreuz und dem eingeschränkten Training aber nicht allzuviel
erwarten. Aber mit einer Spritze im Rücken und einer Schmerztablette im
Bauch fühlte sich das Ganze anfangs gar nicht so schlecht an. Kurz nach
Kilometer 4 merkte ich aber - viel zu früh - dass ich das Tempo nicht mehr
weiter mitlaufen konnte und musste abreißen lassen. Bis km 7/8 sah ich noch
die große Gruppe mit Andrea und Susi dicht bei ihr ca. 30 sec vor mir. Sie
liefen weiter ganz konstant ihr Tempo.
Km 10 passierte ich in 34:58 min, da hab ich Andrea aber nicht mehr
gesehen. Sie musste dort etwa in 34:10 durchgelaufen sein.
Danach ging's bei mir kaum mehr und ich verlor viel Zeit auf der 2. Hälfte,
leider begannen auch die Schmerzen trotz Tablette immer stärker zu werden.
Andrea konnte ihr Tempo jedoch beibehalten und die Ergebnisse des
konsequenten Trainings begannen sich abzuzeichnen. Immer noch mit Susi an
(und buchstäblich auch dutzende Male auf) ihren Fersen ging's auf die
letzten 4 Kilometer.
Dort erwies sich Susi aber - noch - um eine Spur stärker und konnte sich
von Andrea mit einer Tempoverschärfung ein wenig absetzen.
Schließlich musste sie immerhin neuen österreichischen Rekord (1:12:20)
laufen, um Andrea zu schlagen, die nur knapp dahinter mit persönlicher
Bestzeit und der bislang einzigen Zeit unter 1:13 neben Susi mit 1:12:47
ins Ziel stürmte! Dabei lief sie die letzten 2 km jeweils in ca. 3:20 min!
Herzliche Gratulation zu dieser tollen Zeit! Eine Superleistung am
gestrigen Tag in Linz als Ergebnis ehrlichen und sauberen Trainings.
Mit dieser Zeit hat sich Andrea so ganz nebenbei auch für die diesjährigen
Halbmarathon-Weltmeisterschaften in Rio de Janeiro (!) im Oktober
qualifiziert. Ob sie dort teilnimmt, wird sie aber erst später entscheiden.
Zunächst steht jetzt die Qalifikation für Peking über die 3.000 m Hindernis
im Vordergrund, vorher vielleicht noch ein schnelles Rennen über 10.000
oder 5.000 Meter.
Ich selbst musste mich ab km 11 schon ziemlich quälen und zusehen, wie
meine Kilometerzeiten immer langsamer wurden. Schließlich hab ich mich aber
doch bis ins Ziel gekämpft und kam mit 1:15:25 auf dem Linzer Hauptplatz
an.
Über die Veranstaltung selbst gibt es leider wenig Gutes zu berichten: Der
Halbmarathon, immerhin Österreichische Meisterschaften, ging neben dem
Marathon völlig unter, ihm wurde vom Veranstalter selbst bei der Abwicklung
kaum Augenmerk geschenkt, in der Vor- und Nachberichterstattung fand er
nur wenig Beachtung.
Unakzeptabel, v.a. für die Spitzenläufer war der Umstand, dass die
Halbmarathonis etwa 5 km vor Schluss auf die gleichzeitig gestarteten
Läufer des Viertelmarathons aufliefen und sich durch diese, die teilweise
plaudernd und in Viererreihen durch die engen Gassen der Linzer Innenstadt
joggten, slalomlaufend ihren Weg Richtung Ziel bahnen mussten. So wurden
sowohl die Ankunft des Herrensiegers als auch das spannende Duell zwischen
Andrea und Susi vom Sprecher im Ziel gar nicht wahrgenommen.
Unverständlich auch die Durchgangszeiten für die ersten 3 Kilometer nach
dem Start: bei gleichmäßiger Geschwindigkeit lauteten diese 3:25, 3:44,
2:59. Nicht gerade sehr hilfreich beim Versuch, das richtige Tempo zu
wählen. Vielleicht sollte man beim Aufstellen der km-Schilder bei Österr.
Meisterschaften etwas mehr Sorgfalt walten lassen.
Das geringe Interesse (oder die mangelnde fachliche Kompetenz) des
Veranstalters zeigte sich schlussendlich auch bei seinem Kommentar zum
Halbmarathon auf der eigenen homepage. Da stand wenige Stunden nach dem
Lauf Folgendes zu lesen:
"Ein starke Leistung bot auch Andrea Mayr, die Zweite wurde und mit 1:12:47
ihren eigenen Halbmarathon-Rekord verbesserte. Mit ironischem Unterton
meinte die Salzburgerin, die sich in den nächsten Wochen wieder dem
Crosslauf widmet: „Wenn nicht jemand besser gelaufen wäre, hätte ich jetzt
Gold.“ Die Bronzemedaille holte sich die Niederösterreicherin Ingrid
Eichberger in 1:19:34 Stunden."
Naja... da macht der Linzer Veranstalter aus der Linzerin Andrea eine
Salzburgerin. Deren Crosslaufsaison ist für heuer längst beendet (im
Übrigen gibt's im Sommer überhaupt keine Crossläufe). Und den darauf
folgenden Satz, der immerhin einer gewissen Allgemeingültigkeit nicht
entbehrt (gilt eigentlich sogar für mich...) hat sie weder mit "ironischem"
noch mit sonst irgendeinem Unterton gesagt. Ihr Statement dazu: "Ich bin
zwar HM gelaufen, aber hab dabei ja nicht alle Gehirnzellen verbraucht."
Ach ja, und die Bronzemedaille holte in Wirklichkeit die Tirolerin Patrizia
Rausch.
Das Wichtigste ist aber sowieso Andreas tolle Leistung, denn die ist
ohnehin unbezahlbar! Die Hasen gratulieren!!
Zuerst kommt Andi als kämpfemder Hase:

Dann Fotos von Vater Michael:

Fotos von Willi Lilge:

Herzlichen Dank den Fotografen