Andy berichtet:
Diesen Sonntag war Andrea als Berglauf-Star wieder von den Veranstaltern
des Kolsassberglaufs eingeladen worden, und auch ich versuchte am
Saiasonabschluss mein Glück noch einmal als Bergläufer.
Nach langer Autofahrt Ankunft am Samstag Nachmittag, die Sachen schnell ins
(vom Veranstalter zur Verfügung gestellte!) Hotelzimmer geschmissen und
schon ging's zum Auflockern auf eine leicht verschneite Laufrunde. Während
ich mich mit einer 20-minütigen Streckenbesichtigung begnügte, spulte
Andrea brav ihren Trainingsplan, der einen Dauerlauf von 70 min vorsah, in
den Tiroler Bergen ab.
Am Abend trafen dann nach und nach die vom Veranstalter eingeladenen
Superstars ein: angefangen von Jonathan Wyatt aus Neuseeland, Marco de
Gasperi und Emanuele Manzi (Italien), Andrzej Dlugosz und Izabella Zatorska
(Polen) bis zu Hemut Schmuck oder Martin Cox (England). Man hätte fast
glauben können, bei einer Berglauf-WM teilzunehmen.
Auch Paul Crake, der mehrfache Sieger der Treppenläufe in New York und
Taiwan war gekommen - leider nur als Zuschauer: er ist nach einem
fürchterlichen Sturz bei einem Radrennen nur kurz nach seinem Sieg in
Taiwan 2006 an den Rollstuhl gefesselt.
Start des Laufs über ca. 5,2 km und knapp 600 Höhenmeter am Sonntag um
10.00 Uhr (natürlich viel zu früh für mich!) in Kolsass. Auf der sehr
steilen Straße Richtung Kolsassberg hängte ich mich anfangs hinter Andrea
und einer weiteren starken Läuferin aus Italien an. Dieses Tempo konnte ich
jedoch leider nur 5-6 Minuten halten und fiel dann langsam zurück. Kurz
darauf musste ich endgültig feststellen, dass heute nicht mein Tag war, ein
paar Mal musste ich gewaltig gegen den Wunsch ankämpfen, ein paar Schritte
nur zu gehen (einmal hab ich's dann doch getan).
Als ich so ca. nach 10 min wieder einmal nach vorne sah, bemerkte ich zu
meinem großen Erstaunen, dass die Italienerin einen Zwischensprint gemacht
hatte und deutlich vor Andrea lag. Zum Anfeuern war ich leider zu schwach
(und zudem schon fast außer Hörweite) und so wurde auch der Abstand
zwischen diesen beiden immer größer.
Obwohl Andrea heuer ein sehr gutes Rennen lief und ihre Vorjahreszeit um
ca. 15 sec verbesserte, wurde sie diesmal in 27:21 min Zweite, 58 sec
hinter Renate Rungger aus Italien.
Fast schon unheimlich die Familie Rungger: während der Bruder der Siegerin
hinter den beiden ex-aequo-Gesamtsiegern Jonathan Wyatt und Marco de
Gasperi und vor dem hervorragenden Heli Schmuck den 3. Platz belegte, wurde
ich 500 Meter vor dem Ziel von Vater Rungger (Bj 1952!) attackiert und um 7
sec abgehängt!
Tja, mit 28:37 kam ich als Gesamt 21. und ca. 20 sec langsamer als letztes
Jahr ins Ziel. Dass ich mich dabei aber ziemlich angestrengt habe, sieht
man auf den Fotos unten. Andrea ist die letzten 2 km nicht mehr ganz voll
gelaufen, als sie sah, dass sie keine Chance mehr hatte, die Siegerin
einzuholen.
Im Ziel gab's Gebäck und Glühwein und bei der Siegerehrung schöne
Glastrophäen. Während ich letztes Jahr mit dem 10. Platz bei den Herren
gerade noch die letzte von diesen abgestaubt hatte, profitierte ich mit
meinem diesjährigen 19. Platz in der Herrenwertung deutlich davon, dass
sich der Veranstalter entschlossen hatte, heuer die besten 20 mit so einem
Glaspokal zu belohnen.
Meine Freude darüber währte aber nicht lange, denn schon beim Einpacken ins
Auto entglitt das Ding (nicht meinen...) Händen und zersprang in 1000
Stücke. Zumindest hab ich's vorher noch fotografiert!
Dafür ist aber dieses Jahr mein Auto gleich angesprungen, und hat uns bis
zum Sonntag Abend wieder brav nach Hause getragen.