Mini-Internationales Sportfest Koblenz 23.5.
Am Dienstag reiste Andrea per Flug (bis Frankfurt) und Bahn nach Koblenz,
um an einem international gut besetzten 5.000m-Lauf im Koblenzer Stadion
Oberwerth teilzunehmen.
Bei der Ankunft in Koblenz mussten sie und 2 weitere mitgereiste Athleten
zunächst einmal feststellen, dass sich das vom ÖLV organisierte Quartier
zwar in völliger Ruhelage am Stadtrand, dafür aber auch in Riesenentfernung
sowohl vom Zentrum als auch vom Stadion befand. Etwa 1,5 Stunden Fahrzeit
mit öffentlichen Verkehrsmitteln wären notwendig gewesen, um das Stadion zu
erreichen (in dem am Vortag auch noch ein leichtes Abschlusstraining
absolviert werden sollte), ein rechtzeitiges Erreichen des Hauptbahnhofes
für die Rückfahrt wäre völlig unmöglich gewesen.
Das kann man sich etwa so vorstellen, als würde der Deutsche
Leichtathletik-Verband seine Athleten, die an einem Wettkampf im
Happel-Stadion teilnehmen wollen, in Neuwaldegg oder Rodaun einquartieren.
So mussten die Athleten auf eigene Initiative ein geeigneteres Quartier
finden, was mit einiger Mühe auch gelang. Dieses war nicht nur mitten im
Zentrum und verkehrsgünstig gelegen, es war dazu auch noch preisgünstiger
und von besserer Qualität als das gebuchte Hotel.
Aber nun zum Sportlichen:
Andrea hoffte, in diesem gut besetzten Damenrennen ihre persönliche
Bestzeit (16:27) über 5.000 m deutlich zu verbessern und, bei optimalem
Rennverlauf, so nahe wie möglich an die 16:00-Schallmauer heranzukommen.
Die gute Form aus dem Training war ja vorhanden.
Die Starterliste war vielversprechend und es sah so aus, als müsste Andrea
nicht, wie sonst üblich in Damenrennen, ganz allein für ihr Tempo sorgen.
Athletinnen aus Deutschland, Kenia und der Schweiz mit Bestzeiten von 15:00
(1 Athletin), 15:50 (1), 16:00 (4), 16:10 (1) und 16:20 (1) waren gemeldet,
optimale Voraussetzungen also für ein schnelles Rennen.
Doch es kam leider anders: im Vorfeld dürfte ein Streit zwischen der
Schweizerin Anita Weiermann und deutschen Läuferinnen (die alle um 16:00
laufen wollten) darüber entstanden sein, ob und wer nun das Tempo wie lange
machen sollte. Ergebnis: keine Athletin tat irgendetwas für ein flottes
Tempo und Andrea fand sich schon nach einer (viel zu langsamen) ersten
Runde an der Spitze des Feldes als Führende wieder, war gezwungen, das
langsame Tempo wenigstens etwas zu erhöhen. Von hinten wurde nicht einmal
richtig Druck gemacht. Nur 2 Mal übernahmen andere Läuferinnen die Spitze,
wurden dabei aber gleich wieder langsamer. Anstelle der angepeilten
Rundenzeiten von 76 bis 77 sec pendelten die Zeiten zwischen 77 und 81 sec,
sodass schon bald nicht mehr an eine Zeit unter 16:00 zu denken war.
Insgesamt lag Andrea - mit kurzen Unterbrechungen - fast 4.000 m lang in
Führung.
Erst auf dem letzten Kilometer griff die Deutsche Antje Möldner an, Andrea
konnte ca 1 Runde mit ihr mithalten, verlor aber auf den letzten 600 m den
Anschluss und kam als Gesamtzweite ins Ziel. Keine Schande, lief Möldner
doch die letzten 1.000 Meter in 2:57 min (!). Hervorragend aber auch die
3:05 min von Andrea für den letzten Kilometer. Da sieht man, was in diesem
Rennen drin gewesen wäre! Trotz des ungünstigen Rennverlaufs gab es aber
immer noch eine Super-Endzeit von 16:13,52 und damit auch eine neue
persönliche Bestzeit für Andrea!! Damit liegt sie in der ewigen
österreichischen Bestenliste hinter Susi Pumper (15:10) und Anni Müller
(16:08) bereits auf dem 3. Platz!
Schade um die vergebenen Möglichkeiten (für einige Läuferinnen) auf viel
bessere Zeiten aufgrund des ungeschickten Rennverlaufs. Offensichtlich sind
- und hier sei mir gestattet, meiner persönlichen (subjektiven) Meinung
Ausdruck zu verleihen - Frauen nicht bzw weit weniger als Männer in der
Lage sich gegenseitig zu unterstützen, gemeinsam für ein Ziel zu
arbeiten und sich miteinander zu guten Zeiten zu verhelfen. Stattdessen
wird in einem der seltenen, wirklich gut besetzten Damenrennen wegen einer
dummen Streiterei absichtlich passiv und taktisch gelaufen, obwohl in
diesem Rennen die Platzierung überhaupt keine Rolle spielte: es handelte
sich weder um Meisterschaften noch gab es Preisgeld für die Platzierungen.
Trotz allem aber freuen sich die Hasen und gratulieren Andrea zu ihrer
Superleistung! 16:13 ist eine Spitzenzeit, mit der Andrea auch gute Chancen
auf einen der vorderen Plätze bei den Falsche-Hasen-Open am 16.06. im
Prater hat...;o)
Und hier die Ergebnisse der Top 10:
1. | 250 | Möldner | Antje | SC Potsdam | 16:05,82 |
2. | 257 | Mayr | Andrea | Österreich | 16:13,52 |
3. | 271 | van Miert | Leslie | Niederlande | 16:16,45 |
4. | 255 | Dreier | Verena | LG Sieg | 16:26,70 | |
5. | 280 | Mukhwana | Ednah | Kenia | 16:33,37 |
6. | 270 | Falkmann | Marieke | Niederlande | 16:34,23 |
7. | 282 | Weyermann | Anita | Schweiz | 16:37,67 |
8. | 265 | Becker | Katharina | LG Badenova | 16:54,81 |
9. | 261 | Byrd | Andreina | MTG Mannheim | 16:59,91 |
10. | 284 | Wyss | Renate | Schweiz | 17:08,13 |