Austria eXtreme Triathlon 27.6.

Robert berichtet:
Im Oktober 2016 hatte ich ein Treffen mit der Präsidentin des Austria eXtreme Triathlon. Sie übergab mir noch einige Kleidungsstücke, die beim letzten Antritt liegengeblieben sind. Beim Gespräch mit ihr reifte dann der Entschluss einen nochmaligen Start im Jahr 2017 ins Auge zu fassen. Die endgültige Entscheidung für eine nochmalige Anmeldung fiel dann im November 2016. Die letztjährige Aufgabe in der Mur war für mich ein kleines Trauma. - Ich entschied mich für eine Art aktive Traumabewältigung.

Vorbereitung und Training:
Im Durchschnitt wollte ich ca. 15 Trainingsstunden pro Woche investieren. Ich entschied mich dazu, wesentlich weniger ins Lauftraining zu investieren. Dagegen wollte ich natürlich beim Schwimmen eine Verbesserung erreichen. Beim Radtraining versuchte ich einige ganz lange Radeinheiten einzubauen. (z.B. 224 km von Wien nach Linz - oder Abfahren der Wettkampfstrecke von 186 km). Außerdem trainierte ich am Rad erstmalig nach Puls.
Wichtig war auch die Anmeldung bei einem Schwimm/Triathlonverein Anfang 2017. Da gibt es 2 Trainings pro Woche. Dadurch erzielte ich dann wichtige Fortschritte. Ich achtete auch sehr darauf immer wieder Regenerationswochen einzubauen. Zum Glück blieb ich von längeren Krankheiten oder Verletzungen verschont - nur eine Sehnenscheidenentzündung machte mir im Mai etwas Sorgen. (ausgehend von der schlechten Schwimmtechnik)
Ins Training baute ich auch einige Wettkämpfe ein, wie die Mitteldistanz am Stubenbergersee: ich wollte vor allem das Schwimmen trainieren und eine intensive Radeinheit machen. Schwimmen war gut. Die Radstecke hatte fast 1000 Hm. Aus dem Training heraus beendete ich die Mitteldistanz in 5:50. - ich hielt mich aber beim Radfahren und vor allem beim Laufen zurück.
Einige Tage später startete ich bei einem 3,8 km Schwimmwettbewerb: sehr schlecht. ich war frustriert. - Probeschwimmen in der Mur: ich schöpfte wieder Mut. Im Laufe der Vorbereitung absolvierte ich auch einige Läufe des Weinviertler-Laufcup - die Geschwindigkeit beim Laufen hat jedenfalls nachgelassen.

Strecke:
Das Schwimmen: 3,8 km Schwimmen in der Mur Das Radfahren: ist grundsätzlich das Kriterium schlechthin - 186 km, 4 Berge - davon 3 schwierige Berge. 3800 HM.
Die Laufstrecke: 2000 Hm . Der Lauf geht Richtung Talstation Dachstein. Zielschluss ist um 24 Uhr. Das Rennen startet um halb fünf in der früh in der Mur bei Graz . Speziell für dieses Rennen ist ein verpflichtender Betreuer. Mein Freund Robert war wie im letzten Jahr bereit meine Betreuung zu übernehmen - Danke!
Für Interessierte: http://www.autxtri.com/

Das Wettkampfwochenende:
Der Wetterbericht sagte heiße Temperaturen voraus. So war es dann leider auch und Samstag wurde mit bis zu 35 Grad der heißeste Tag.
Meine Hauptaufmerksamkeit war beim Schwimmen - Start war um 4.30 bei Dunkelheit. Wie schaffe ich es um diese erste Boje? (die ersten 200 m mit der stärksten Strömung) - ich hatte Angst aber keine Panik und fühlte mich mutig genug das Abenteuer anzugehen. Die Mur war betreffend Strömung zum Glück ruhiger als im Vorjahr. Ich schaffte es mit Anstrengung um die erste Boje und hatte das Gefühl ich bin an letzter Stelle. Irgendwie schaffte ich es dann mit der Strömung im Rücken zum Vordermann aufzuschließen. Ich dachte nur ich muss dranbleiben - ich brauche unbedingt jemanden dem ich nachschwimmen kann, wenn es wieder gegen die Strömung geht - es gelang - es war sehr anstrengend und ich kam mit einer für mich guten Schwimmzeit von 1:27 aus der Mur. Ich war sehr glücklich und stolz "dieses Trauma" vom letzten Jahr bewältigt zu haben. Außerdem waren dann sogar 5-6 Teilnehmer hinter mir.
In der Wechselzone hab ich mir viel Zeit gelassen. Essen, umziehen und mich etwas aufwärmen -sicher so 15 min - dadurch ging ich als Vorletzter auf die Radstrecke. Ich wollte den ersten Teil der Radstecke nach Puls fahren. Ich wusste, wenn ich eine Chance haben will, dann nur, wenn ich meine Energie richtig einteile.
Die erste halbe Stunde am Rad hatte ich noch leichten Schüttelfrost und meine Puls war ständig über 150, obwohl ich es flach war und ich gemütlich losfuhr. Die ersten 2 Stunden am Rad waren schwierig, ich fühlte mich müde. Als ich zum ersten Berg "das Gaberl" kam, wurde mein Gefühl besser. Ich begann auch die ersten Teilnehmer zu überholen. - So ging es auch weiter - ich fühlte mich immer besser. Bergab wurde ich wieder von einigen Teilnehmern überholt. Bergauf überholte ich Teilnehmer. Um 13.30 dachte ich "cool" ich fühl mich sehr gut - und ich werde es schaffen. Aber es kam leider anders und es ging dann auch sehr schnell abwärts. Die Hitze wurde immer brutaler. Der ganze Tag in der Hitze forderte ihren Tribut. Innerhalb 30 Minuten verschlechterte sich mein Zustand dramatisch - Schwindelgefühle und Brechreiz. Ich musste vom Rad.- kurze Pause und es ging weiter - der letzte und steilste Anstieg (am Sölckpass) stand bevor. Ich kämpfte - merkte allerdings ich war am Limit angelangt. Trotz einer weiteren Pause konnte ich nicht mehr aufs Rad - die letzten 3 km musste ich das Rad wie viele andere Teilnehmer schieben- selbst das Gehen war schwierig - ich brauchte endlos lange für diese 3 km ausgesetzt in der prallen Sonne - am Ende der Radstrecke stand noch eine 20 km Abfahrt zur Wechselzone am Programm. Auch während der Abfahrt wurde ich mein Schwindelgefühl nicht los - dementsprechend langsam fuhr ich auch, um nicht zu stürzen.
Ich schaffte es letztlich um 16.30 in die Wechselzone zu kommen. (Cut off Zeit 17 Uhr). Das war eine Stunde später als ich am frühen Nachmittag glaubte. Ich wollte aufgeben - wurde aber nach weiteren 15 Minuten Pause zu einem Weitermachen überzeugt. Tatsächlich schöpfte ich beim Laufen Hoffnung - die ersten km auf der Laufstrecke waren trotz Steigungen ok. Ab km 5 führte die Strecke wieder in die pralle Sonne. Und obwohl es bergab ging, kam der Schwindel und die Übelkeit zurück. Das war´s. Bei km 7 bin ich ausgestiegen.
Von 125 angemeldeten Teilnehmern sind nur 45(!) ins Ziel gekommen. Die Strecke und das Wetter waren erbarmungslos.

Im ersten Moment war ich frustriert, weil natürlich wollte ich ins Ziel - aber es überwiegt hauptsächlich die Zufriedenheit. Mehr war aufgrund des Wetters einfach nicht drin. Ich denke ich konnte abrufen, was ich draufhabe. Ich brauchte jedenfalls einige Wochen um die Erlebnisse zu verarbeiten. Das Abenteuer Austria eXtreme war inspirierend und ich bin auch stolz auf meine Leistung.
Untenstehend einige Bilder mit Eindrücken zum Wochenende.

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