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Großglockner Berglauf 16.7.

Amdreas berichtet:
Auch heuer stand wieder der Großglockner Berglauf auf meinem Laufkalender, der am 16. Juli stattfand. Wie gewohnt erfolgte die Anreise bereits am Freitag, um sich etwas auf die dünne Höhenluft zu gewöhnen. Dabei machte ich einen Abstecher auf die Hochrindl, wo die Atlethen von run2get gemeinsam mit Gästen den Sommer über trainieren. Ich konnte meine Freunde aus Kiambogo (http://falschehasen.com/archiv.php?anzeigen=archiv/2016/bartl/bartl.php&seite=2016.txt) wieder treffen und auch Geoffrey und Eric, die ebenfalls am Großglockner Berglauf an den Start gingen. Bei den Damen war Lucy als Berglaufspezialistin gemeldet. Nachdem ich in Heiligenblut das Starterpaket abgeholt hatte, ging es aufs Wallackhaus, wo ich mich, wie immer, auf 2.300 m Höhe auf den Lauf einstimme.
Das Wetter am Samstag war eine Katastrophe, es schneite bis auf rund 2.400 m. Eigentlich hatte ich geplant, lockere 5 km über den Geotrail aufs Schareck (2.600 m) zu laufen. Daraus wurde natürlich nichts. Es war viel zu kalt und vor allem auf dem rutschigen Schnee viel zu gefährlich. Aber auch auf 1.600 bis 1.900 m war es ziemlich frisch. Am Nachmittag hatte es auf der Franz-Josephs-Höhe, wo sich auf 2.380 m das Ziel befindet, 4,5°C. Zu guter Letzt erreichte mich kurz nach 17:00 Uhr eine SMS, dass der Start der "Glockner Heroes" von 11:45 Uhr auf 9:28 Uhr vorverlegt wurde. Geplant war, dass die 100 schnellsten Läufer (die so genannten "Glockner Heroes") und die Eliteläufer 2:15 Stunden zeitversetzt nach dem Hauptfeld (ab 9:30 Uhr) starten Aufgrund meiner Platzierung im letzten Jahr war ich nämlich für diese elitäre Gruppe qualifiziert. Laut Veranstalter kann somit das Hauptfeld den Spitzenathleten beim Schlussanstieg und den letzten 1,5 Kilometern auf die Beine schauen. Jedenfalls war mein geplantes Timing, das heißt gemütlicher Vormittag, über den Haufen geworfen.
Das Wetter am Sonntag zeigte sich von seiner besten Seite. Nach einem kleinen Frühstück um 6:30 Uhr ging es mit dem Auto zum Start nach Heiligenblut auf 1.250 m. Bei sonnigem Himmel war die Temperatur angenehm und fürs Laufen optimal. Nachdem ich meine Überbekleidung abgegeben hatte, konnte ich mich gemütlich an den Start begeben. Da nur rund 100 Läufer im Startblock der "Glockner Heroes" waren, gab es keinerlei Gedränge. Nach dem Eliteläufern (bis ca. Startnummer 10) waren die Startnummer nach der Vorjahresplatzierung vergeben Ich hatte Nummer 62 und der Kollege mit Nummer 61 war im letzten Jahr um 32 Sekunden schneller als ich. Pünktlich um 9:28 Uhr erfolgte der Startschuss. Die Strecke beginnt recht flach auf Asphalt. Auf dem ersten Kilometer sind gerade einmal 14 HM zu überwinden, das ergab einen Pace von 3:44. Der zweite Kilometer geht es dann schon etwas mehr bergauf (85 HM), was sich am Pace bemerkbar macht (5:15). Nach etwa 2,8 km verlässt man die Asphaltstraße und es geht auf einer sehr steilen Schotterstraße zur Sattelalm. Immerhin wäre der Untergrund zum Laufen noch super, aufgrund der Steilheit ist jedoch Gehen gleich schnell und weniger anstrengend. Der vierte Kilometer zeichnete sich durch 190 HM (Pace: 9:22) aus, immerhin ging es auch 32 HM bergab.
Nach der ersten Labestation bei der Sattelalm (ca. KM4, 1.650 m, nach ca. 24 Minuten) ging es dann über Almwiesen mal bergauf, mal bergab in die Schlucht zum Leiterfall. Der Weg geht dort in einen Steig über, mit Stahlseilen gesichert und teilweise auf Holztreppen (fünfter Kilometer: Pace: 10:46, 180 HM). Schließlich erreichte ich nach rund 42 Minuten und knapp über 6 Kilometern die Trogalm (1.870 m), wo sich die zweite Labestation befand.
Die Strecke wurde nunmehr deutlich flacher, jedoch war der Untergrund nur bedingt zum Laufen geeignet. Über Almwiesen, die teilweise von tiefen Löchern der Kühe übersät waren, war äußerste Konzentration erforderlich. Am besten war es, über die von den Veranstalten gelegten Steine zu laufen. Generell hat der Veranstalter die Strecke perfekt präpariert. Die Wiesen wurden entlang der Stecke gemäht und alle Steine bzw. Steinplatten ausgerichtet. Es ist auch zu bewundern, wie die Labestationen, die teilweise nur zu Fuß erreichbar sind, vorbereitet sind. Die Streckenposten sind super freundlich und feuern alle Läufer an. Bei ca. KM8 hatten mich gerade zwei Läufer überholt und ich war auch schon etwas erschöpft wurde aber vom Streckenposten aufgemuntert "Supa ligst. Gemma!!! De zwa vur dir san vom Nationalteam der nordischen Kombinierer". Na ja, das sind Spitzensportler und wahrscheinlich über 25 Jahre jünger als ich. Ich bin wirklich super. So gesehen sind die € 75,-- für den Berglauf eine Okkasion. Für den VCM müsste man demnach noch ein Startgeld bekommen. Schließlich erreichte ich nach knapp über einer Stunde die dritte Labestation beim Margaritzen Stausee auf 2.000 m.
Die Strecke wurde nun mehr steinig und es ging wieder einmal steil auf den Elisabethfelsen hinauf. Nach einem kurzen Bergabstück und einer schwingende Hängebrücke führte die Strecke dann über vom Gletscher glatt geschliffenes Gestein. Vor einigen Jahren wäre das Rennen in dieser Form gar nicht möglich gewesen, da die Pasterze den Läufern im Weg gewesen wäre. Kurz vor Kilometer 12 erreichte ich dann die vierte Labestation auf 2.120 m. Jetzt war nur mehr ein knapper Kilometer zu überwinden. Das Ziel auf der Franz-Josephs-Höhe war in Sicht und die Laufsprecher der Kommentatoren und das Geschrei des Publikums waren deutlich auszumachen. Das Problem war jedoch, dass zusätzlich zu den zu überwindenden 1.000 m noch 250 Hm zu bewältigen waren. Die Strecke führt zuerst über Geroll und dann über Stufen steil hinauf. Laut meiner Laufuhr überwand ich auf den letzten 860 m 215 HM und benötigte dafür 11:45, was einem Pace von 13:37 entspricht. Auf einer der letzten Stufen überholte mich Nr. 61 (Markus Anderwald), den ich jedoch auf dem einzigen flachen Stück wieder zurück überholen konnte. Danach noch eine kurze Treppe und die letzten 100 m über eine Asphaltrampe ein Zielsprint bergauf. Schließlich kam ich mit einer Zeit von 1:37:31 ins Ziel.
Mit meiner Leistung bin ich voll zufrieden, blieb ich doch nur unwesentlich über meiner Zeit vom letzten Jahr (1:36:59). Im Gesamtklassement bedeutete dies den 79. Rang, bzw. Platz 77 bei den Männern. In der Klasse M50 konnte ich, wie bei den Halbmarathon-Staatsmeisterschaften in Graz, den 4. Platz erreichen. Nach dem dritten Platz in M50 im letzten Jahr, musste ich mich dieses Mal mit Blech begnügen.
Das Rennen war nicht nur ein Erfolg für die falschen Hasen, sondern auch für run2gether. Der Sieg ging bei den Damen an Lucy Murigi und bei den Herren an Eric Riungu. Lucy Murigi sollte zwei Wochen später auch die Berglaufweltmeisterschaft in Premana gewinnen. Vor meiner Rückreise nach Wien am Montag, konnte ich den geplanten Lauf über das Schareck nachholen. Ich startete früh am morgen bei ziemlich frischen Temperaturen, teilweise war der Boden gefroren. Die Sonne wärmte aber und außer mir war kein Mensch auf der Strecke. Ein absolutes Erlebnis. Für alle, die jetzt für 2018 den Großglockner Berglauf ins Auge fassen (15. Juli): Schnell sein!! Dieses Jahr war im Februar ausgebucht, ich schätze für 2018 werden die Startplätze bald vergeben sein. Würde mich jedoch freuen, nächstes Jahr falsche Hasen am Großglockner zu treffen.

1 Die Glockner Heroes kurz vor dem Start, die Elite fehlt noch. Jetzt ist auch schon die Elite aus Kenia eingetroffen. Kurz nach der ersten Labestation und vor dem Steig beim Leiterfall. Bergabstück zum Margaritzen Stausee Kurzes flaches Stück knapp vor dem Ziel, hinter mir Nr. 62, Markus Anderwald, den ich gerade zurück überholt hatte. Geschafft!!! 9 9a 9b 9c 9d jquery html lightboxby VisualLightBox.com v6.1