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Linz 19.4.

Bronze und Blech für die Hasen

Andreas berichtet:
Am 19.4. fanden im Rahmen des Linz Marathons die österreichischen Staatsmeisterschaften statt. Im letzten Jahr musste die Teilnahme an den Staatsmeisterschaften wegen eines freien Gelenkskörpers im rechten Knie sechs Tage vor dem Rennen absagen, stattdessen wurde ich dann operiert. Im September 2014 konnte ich wieder mit dem Laufen beginnen und die Vorbereitungen liefen sehr gut. Ich war daher sehr froh, dass ich heuer einen Marathon rennen kann anstatt operiert zu werden.

Ich bin schon am Freitag nach Linz gefahren und habe meine Trinkflaschen abgegeben. 2012 wäre ich in Salzburg beinahe disqualifiziert worden, da ich (in Unwissenheit) eine Flasche außerhalb der Verpflegungsstationen überreicht bekommen habe. Was bei Volksläufen gang und gäbe ist, ist bei Meisterschaften verboten.

Leider traf am Freitag ein Wetterumschwung ein und statt angenehmen Temperaturen regnete es bei Temperaturen im einstelligem Bereich. Am Sonntag schien zwar die Sonne, aber 4°C sind für mich eher zum Schifahren als zum Laufen geeignet. Beim Start auf der VOEST-Brücke stand ich in der dritten Reihe direkt hinter den Eliteläufern. Leider ließ ich mich von der Euphorie hinleiten und bin den ersten Kilometer in 3:26 gelaufen. Ich pendelte mich dann auf rund 3:40 ein, bei Km 7 war ich dann wieder nicht zu bremsen (3:31). Bei Kilometer 5 überholte mich dann Andrea, die auf ihrem Weg zu den phantastischen 1:11:34 war.

Die Flaschenannahme an der ersten Labe Station war zwar problemlos, da ich eine sehr markante Markierung angebracht habe. Allerdings hatte ich vergessen, vor der Abgabe den Sicherheitsverschluss zu öffnen. Im Laufen ist das nahezu unmöglich, sodass ich den gesamten Schraubverschluss öffnen musste, was das Trinken natürlich nicht erleichtert. Vor der zweiten Labe Station quatschte mich ein slowenischer Läufer an und ich vergaß so, die Flasche zu nehmen, na zum Glück was es ja saukalt. Bei KM 14,5 holte mich dann Andi ein, der den Halbmarathon dann mit 1:16:02 beendete. Er feuerte mich an und ich vergaß auch auf diese Flasche.

Meine Durchgangszeit war mit 1:18:48 beachtlich, jedoch konnte ich meinen Pace nicht halten und viel auf rund 4:00 zurück und im letzten Viertel sogar noch etwas mehr. Auf den letzten Kilometern kämpfte ich mich ins Ziel und schaffte eine Zeit von 2:45:45. Ich hatte zwar gehofft, dass ich in der Klasse M50 auf weniger Konkurrenz stoße als in M45. Wallner Wolfgang gewann jedoch die M50 Wertung mit der unglaublichen Zeit von 2:32:14, der dritte Platz bei den Staatsmeisterschaften! Leider verpasse ich den 3. Platz um 42 Sekunden und musste mich mit dem 4. Rang begnügen. Bei den gleichzeitig stattfindenden Landesmeisterschaften Wien erreichte ich den dritten Platz. Leider hat der WLV vergessen die Medaillen nach Linz zu schicken, sodass keine Siegerehrung stattfand. Insgesamt bin ich mit meiner Zeit sehr zufrieden, ich bin um 1 Minute schneller als vor drei Jahren in Salzburg gelaufen. Natürlich wäre es sinnvoller gewesen den ersten Teil um 2 Minuten langsamer und den zweiten dann in 4 Minuten schneller zu laufen. Ich bin auf alle Fälle froh nach meiner Operation wieder zu laufen und freue mich schon auf den Großglockner Berglauf am 19. Juli.

Leider nicht gesehen habe ich Gerda, die mit einer fantastischen Zeit von 3:57:12 den sechsten Rang in der Altersklasse erreichen konnte. Zusammenfassend die Hasenleistungen beim Linz (Halb)marathon:

Andrea Mayr 1:11:34 schnellste Frau!! Neuer Österreichischer Rekord!!
Gerda Güntzl 3:57:12 700. Platz 6. Platz W50
Andreas Stitz 1:16:02 14. Platz Sieger M45
Andreas Bartl 2:45:42 49. Platz 4. Platz M50

Andi berichtet:
Wenn ich an einem Sonntag Morgen freiwillig um 6.30 Uhr aufstehe, so kann das nur einen Zweck haben: Rechtzeitig wach zu werden für einen viel zu früh angesetzten Laufstart. Und mit dem Linzer Halbmarathon stand nun wieder so einer vor der Tür. Noch dazu einer, für den Andrea sich in unserem Trainingslager in Viareggio so gut und erfolgreich vorbereitet hatte, dass wir uns einiges erwarten durften. Sogar ein Angriff auf ihren eigenen Halbmarathonrekord, den sie vor 3 Jahren auf dem schnellen Kurs in Berlin aufgestellt hatte, schien vorstellbar.

Mit Straßenbahn und Autobus fuhren wir zuerst zu einem Fototermin in der Zentrale von Andreas Eventsponsor und dann spazierten wir auch schon Richtung Start auf die VÖEST-Brücke. Lukas Pallitsch, der erste Tempomacher war schon dabei und Roman Weger, den zweiten, trafen wir beim Aufwärmen entlang der Donau.

Um 9.30 Uhr ertönte der Startschuss für die Marathonläufer und eigentlich auch für uns - die Halbmarathonläufer. Aber für uns nicht wirklich, denn unsere „richtige“ Startlinie erreichten wir erst 233 Meter später, wo die Zeitnehmung für den Halbmarathon ausgelöst wurde. Eine Schnapsidee des Veranstalters, wohl um imposante Startbilder mit möglichst vielen gleichzeitigen Startern zu produzieren. Ich hatte den Sprecher noch gebeten, die Halbmarathonläufer möglichst oft darauf aufmerksam zu machen, getan hat er's einmal und überrissen haben's die wenigsten. Anstatt ganz langsam den Viertelkilometer zur Startlinie zurückzulegen und Kraft zu sparen, rannten die meisten im Wettkampftempo und schneller los und ich steckte sofort im Getümmel. Andrea und ihre Tempomacher hatten das gleiche Problem, aber Luki und Roman lotsten Andrea geschickt durch die Massen. Nach der „richtigen“ Startlinie musste ich erst einmal zahlreiche Läufer überholen und fand nach einem relativ langsamen ersten Kilometer meinen Rhythmus. Andrea war auch verhalten gestartet, bis zum dritten Kilometer konnte ich sie noch vor mir sehen, dann war sie weg.

In perfekt gleichmäßigem Tempo von 3:23 bis 3:24 mink spulte sie die folgenden Kilometer ab. Meine Zwischenzeiten gestalteten sich hingegen höchst unterschiedlich: Nach einem 3:25er bei km 2 folgten einige 3:38er und 3:39er, 3 bis 4 Sekunden langsamer als angepeilt. Schon bald war ich ziemlich enttäuscht, kämpfte aber trotzdem weiter. Km 9 und 10 waren dann wieder deutlich schneller. Langsam wurde mir klar, dass die Kilometertafeln völlig ungenau aufgestellt waren. Bei km 10 war Andrea bereits mehr als 2 Minuten vor mir, Roman trug zum Glück eine GPS-Uhr und hatte das Tempo so gut unter Kontrolle. Wurde er gelegentlich eine Spur zu schnell (km in 3:20), so pfiff ihn Luki rechtzeitig zurück.

Als ich den 10er knapp unter 36 Minuten passierte, rief mir Rudi Reitberger vom Straßenrand aus zu, dass Andrea in 34:20 durchgelaufen sei, zum Glück eine Falschinformation, für die Rudi aber nichts konnte. Doch dazu später. Ich aber dachte, dass der Rekord für Andrea kaum noch möglich wäre, hätte sie doch schon mehr als 20 Sekunden Rückstand auf die Marschtabelle. Was ich nicht wusste: ihre richtige Durchgangszeit war 33:45 min!

Mittlerweile hatte der Wind leider aufgefrischt und von km 10 bis 15 blies ein merklicher Gegenwind. Das dünne Feld rund um mich hatte sich aufgelöst und ich lief lange allein. Ab und zu konnte ich mich an einen Staffelläufer anhängen. Bei km 14 (erst!) holte ich Andreas Bartl ein - sein Hasendress sah ich schon lange davor. Er lief den Marathon und hatte sehr schnell begonnen. (Um die Verwirrung vollkommen zu machen, muss allerdings erwähnt werden, dass die Marathonläufer aufgrund der Streckenführung etwa 1 Minute Vorsprung hatten). Meine Kilometerzeiten waren teilweise sehr langsam, fallweise sogar über 3:40. Ab km 15 überwog wenigstens der Rückenwind und ich rannte, was ich konnte. Die nächsten km waren etwas besser und gegen Ende schloss ich zu einem Läufer auf, der mir ganz am Anfang enteilt war. Das motivierte zusätzlich, ich überholte ihn und sah wieder bessere km-Zeiten, obwohl es teilweise leicht bergauf ging. Vielleicht standen aber hier auch wieder die km-Schilder näher beisammen als zuvor. Den letzten km auf der Landstraße schaffte ich unter 3:30, aber mein Ziel (nämlich unter 1:16 zu bleiben), verpasste ich knapp: 1:16:02 war die Endzeit.

Als ich mich im Ziel gerade trotzdem über die doch recht brauchbare Zeit freuen wollte, stürzte schon ein Fotograf auf mich zu und rief: „Andrea hat den Rekord!!“ „Was, gibt’s nicht“, dachte ich, „Streckenrekord vielleicht?“ Nein, österreichischen Halbmarathonrekord! Sie hatte es wirklich geschafft!!! Und da sah ich sie auch schon beim Interview stehen, und so, wie sie sich grade freute, war klar: Tatsächlich Rekord!! In 1:11:34 hatte sie ihn um 15 Sekunden verbessert, den Berliner Rekord von 2012! Die Freude war riesengroß, und auch ich konnte trotz der schweren Beine herumspringen und jubeln im Ziel!

Ganz nebenbei wurde Andrea Gesamtdritte des Halbmarathons. Für mich kam Platz 14 heraus und der Sieg in meiner AK.

Das Publikum im Ziel und auch die Zuschauer der Fernsehliveübertragung auf ORF Sport plus wurden allerdings lange im Unklaren über die richtigen Zeiten der Halbmarathonläufer gelassen. Im Ziel lief nur die (ca 1 Minute mehr anzeigende) Uhr für den Marathon und selbst Laufexperte Günter Weidlinger bedauerte im TV-Livekommentar, dass der Gesamtsieger „nicht einmal unter 1:11 lief“, obwohl der gerade mit einer guten 1:10er-Zeit finishte. Und so traf auch Rudi, der wie fast alle über die seltsamen Startmodalitäten nicht informiert war, an seiner falschen Zwischenzeitmeldung keine Schuld. Und ich lief den ersten Halbmarathon meiner Lebens über 21,330 km.

Umso höher ist Andreas Erfolg einzuschätzen, auf einer nicht ganz leichten Strecke mit einigen Höhenmetern, dafür aber bei idealen Lauftemperaturen und mit 2 tollen Tempomachern. Danke Roman und Luki!

Gerda berichtet:
Über die Gründe beim Wien Marathon nicht zu starten, hat Thomas Rottenberg im Standard schon ausführlich berichtet, daher will ich darauf nicht mehr eingehen, allerdings haben der Linz Marathon und ich eine eigene Beziehung zueinander – immerhin habe ich bis dato bei jeder meiner Teilnahmen die Sub4 geknackt. Das war auch heuer mein Ziel, obwohl ich in der Vorbereitung keinen besonders schnellen Halbmarathon gelaufen war. Der Wettergott hatte es ja gut mit uns gemeint, am Start hatte es kühle 2 Grad und kein Wind, allerdings zeigte sich schon früh die Sonne. Mit dem Vornamen auf der Startnummer war es auch für das beherzte Linzer Publikum einfach uns anzufeuern.

Trotz meines ausreichenden Trainings fiel mir der Einstieg in den Lauf schwer. Ich konnte mein angestrebtes Tempo von 5:35 zwar sehr gut umsetzen, hatte aber bereits nach km 15 jegliche Lust und Motivation zu laufen, gänzlich verloren. Fragen wie „warum laufe ich hier?“, „warum tue ich mir das an?“ und „warum sitze ich nicht im Kaffeehaus?“, was ich in der Vergangenheit so gar nicht kenne, waren auf den restlichen 27 km meine ständigen Begleiter. Auch meine HMT Durchgangszeit von 1:56:25 konnte mich nicht motivieren und so versuchte ich mich dann Läufern anzuschließen, der ein ähnliches Tempo rannten und mir versicherten wir seien auf 3:55 Kurs. Muskulär und konditionell ging es mir sehr gut und ich hätte einen frühen Ausstieg vor mir selbst sicher nicht rechtfertigen können, daher schämte ich mich ein wenig und lief weiter – gefühlt immer langsamer werdend. Dieses Empfinden war übrigens rein subjektiv, da ich am 2. HMT immerhin mit einem Schnitt von 5:40 unterwegs war. Bei km 30 hatte ich dann sehr mühevoll ausgerechnet, dass selbst ein 6 min Schnitt/Kilometer zu einer Sub 4 führen würde und ich riss mich zusammen um nicht wieder zugeben zu müssen, es nicht geschafft zu haben.

Es gelang mir dann sogar noch, den 3:59:00 Tempomacher einzuholen, der sehr unregelmäßig lief. Letzte Anfeuerungsrufe unserer Linzer Freunde auf km 40 halfen mir zu einer Endzeit von 3:57:12, meine drittschnellste Marathonzeit und 6. in meiner AK. Die wenig sinnhaften Worte, die ich im Ziel für den Lauf übrig hatte, hätte ich im Normalfall nur mit Roger geteilt, der darüber herzlich gelacht hätte. Auch Gedanken an ihn hatten mir geholfen nicht aufzugeben.

Beachtlich Jürgens Leistung beim HMT, ohne nennenswert strukturiertes Training und ohne Uhr erreichte er 1:43:59!

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