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Trainingslager in Viareggio 14.3.-5.4.

Andi berichtet:
Nach 2 Trainingslagern in Spanien im Jänner und Februar machten die eisigen Temperaturen auch noch Mitte März den Abschied von der Heimat und den Aufbruch in den Süden leicht. Wieder ging's nach Viareggio, an die toskanische Küste und der Zeitpunkt war gut gewählt: Während uns von zu Hause Nachrichten über Frost, Wind und (Schnee)regen erreichten, schien hier vom ersten Tag an die Sonne. Bei angenehmen Temperaturen von ca. 15 Grad wehte meist nur eine sanfte Brise vom Meer - optimale Trainingsbedingungen also.
Aller Anfang ist schwer (v.a. die Anreise)
Dabei stand das Trainingslager anfangs unter gar keinem so guten Stern: Ein paar Tage vor der Abfahrt hatte Andrea erfahren, dass ihr linker Fuß - wohl aufgrund der hohen Trainingsbelastung der letzten Wochen - einigermaßen ramponiert war und sich in keinem sehr guten Zustand befand. Das verunsicherte natürlich, auch liefen die letzten Trainingseinheiten nicht so besonders und der Temperaturschock nach der Rückkehr aus dem warmen Spanien saß auch tiefer als er sollte.
Und dann noch die Anreise: Völlig überraschend leuchteten bei meinem nahezu neuwertigen Fahrzeug auf der Autobahn bei Verona, ca. 300 km von Viareggio entfernt, am frühen Sonntagnachmittag nahezu sämtliche auf dem Armaturenbrett befindlichen roten Lämpchen, unter anderem ein Schriftzug mit dem Wort "STOP" auf. Widerwillig befolgte ich diesen stummen Befehl und ein kurzer Blick auf den Boden unterhalb der Motorhaube ließ statt des vermuteten grauen Asphaltbelags einen dunklen Ölteppich erkennen. Dank eines hilfsbereiten Italieners, der uns zur nächsten (geöffneten) Autobahntankstelle zwecks Einkaufs eines nicht unerheblichen Ölvorrats und zurück chauffierte, eines langen Telefonats mit dem Mechaniker daheim und einer großen Portion Optimismus ("während der Fahrt wird er schon nicht so viel verlieren") schafften wir es dann doch noch am selben Tag zum Ziel.
Volles Programm und es läuft immer besser
In der Folge gab es zwar noch weitere technische Defekte sowohl am mitgenommenen Fahrrad als auch an Andreas Laptop, ganz im Gegensatz zu unseren technischen Geräten lief es aber bei Andrea selbst von Anfang an sehr gut und die Zuversicht wuchs von Trainingseinheit zu -einheit. Von der Physiotherapeutin hatte sie vor der Abfahrt Anweisungen zum Anlegen eines ebenso komplizierten wie kunstvollen Tapeverbandes zur Unterstützung des lädierten Fußes erhalten und dieser wurde mit vereinten Kräften alle 3 bis 4 Tage sorgfältig erneuert.
Beim Studium des von Trainer Hubert Millonig vorgegebenen Programms fragten wir uns zunächst einen Moment, ob er Andrea nicht irrtümlich einen alten Tainingsplan für seinen Bruder Dietmar (einst Halleneuropameister und Olympiafinalist) eingepackt hatte. Aber da wir wissen, dass Hubert ein sehr genauer und gewissenhafter Trainer ist, mussten wir davon ausgehen, dass die notierten Belastungen tatsächlich für Andrea gedacht waren.
In der Regel 2 mal täglich ging es nun über oft sehr lange Distanzen (bis zu 40 km in einem Lauf), allerdings wurden dabei nicht nur Kilometer gesammelt, sondern auch sehr flotte Abschnitte gelaufen. Und Andrea hat sich tapfer und konsequent durchgebissen, mit jedem gelungenen Training Motivation für die nächste Einheit aufgebaut. Die highlights waren etwa 30 x 400 m in 72 bis 73 sec (Pause: 60 sec), wobei ich jeweils eine halbe Runde (von 100 bis 320 m) als Vorläufer assistierte und froh war, bis zum Ende durchgehalten zu haben; weiters gab es einen 25er, bestehend aus 10 km in ca. 4:15-Schnitt, dann 10 km in 33:57 min (!) und 5 km wieder in 4:15, einmal 25 km in 3:33-Schnitt mit 5 km Einlaufen und 5 km Auslaufen, 40 km, davon 15 km in 3:34-Schnitt. Anfang der 3. Woche sah der Trainingsplan unmöglich erscheinende 3 x 5.000 Meter in 16:40 min vor, die von Andrea dann tatsächlich in 16:38, 16:37 und 16:36 bewältigt wurden! Pause: 5 Minuten. Mit jeder dieser Zeiten hätte Andrea in den letzten Jahren bei sämtlichen österreichische Meisterschaft über diese Distanz überlegen gewonnen!
Ein Tretroller für den Begleiter
Da mein persönlicher Trainingsumfang wegen des kaputten Kreuzes im Moment nicht über 6 bis 10 Kilometer pro Woche hinauskommt, konnte ich Andrea nur fallweise, und dann auch nur bei der leichten, zweiten Tageseinheit begleiten. Um aber auch bei den langen und schnellen Läufen dabei sein zu können, haben wir uns ein recht brauchbares Gerät organisiert, einen sogenannten Streetstepper. Das ist eine Art Kombination aus Fahrrad und Stepper (so wie im Fitnesscenter), das eine Bewegung etwa zwischen Laufen und Radfahren erlaubt. Auf den Bildern kann man’s sehen. Mit diesem Ding konnte ich Andrea bei den flotten Einheiten gut Tempo machen.
Gewöhnliche und ungewöhnliche Trainingsstrecken
Weil der ramponierte Fuß keine Läufe auf den unebenen Waldwegen zuließ, mussten wir schweren Herzens auf die wunderschönen Strecken in den Pinienwäldern gleich hinter dem Stadion verzichten und das Training auf den endlos langen schnurgeraden Radweg entlang der Küstenstraße, vorbei an den unzähligen wie auf einer Perlenkette aufgefädelten Bagnos (Badeanstalten) am Meer verlegen. Von Viareggio ging’s dabei nordwärts bis Forte dei Marmi, wo die Schönen und Reichen wohnen, und fast bis Massa. Wir passierten dabei Lido di Camaiore und Marina di Pietrasanta, die Küstenorte, die den wesentlich sehenswerteren, etwas weiter im Landesinneren gelegenen Städtchen Camaiore und Pietrasanta vorgelagert sind.
Für die sehr flotten Läufe fanden wir eine schöne und abwechslungsreiche Runde von ca. 4,7 km zwischen den Villen von Forte dei Marmi und einem Wäldchen beim Stadion von Pietrasanta. In diesem Stadion absolvierten wir auch die 3 x 5.000 m, allerdings, damit’s nicht zu fad wurde, nicht auf der altbekannten 400 Meter-Tartanbahn, sondern auf der außen verlaufenden Radbahn aus Beton. Diese hat 535 Meter, also nur etwas mehr als 9 Runden für den 5.000er statt 12,5. Klingt irgendwie angenehmer.
Zwischen den Trainings blieb nicht sehr viel Zeit; für eine kurze Wanderung (eher einen Spaziergang) in den Wäldern der Apuanischen Alpen hat’s aber gereicht, ebenso wie für Besuche von Camaiore und Pietrasanta und das kleine Örtchen Monteggiori. Alles Leckerbissen, nicht nur für Italienfans!
Von italienischen Autowerkstätten, Dachbodenwohnungen und einem köstlichen Abendessen mit Nachteilen
Zwischendurch versuchte ich, unsere Rückreise nach Wien einigermaßen abzusichern und nahm Kontakt mit diversen italienischen Autowerkstätten auf. Vom Ratschlag des ersten Mechanikers, „immer wieder Öl nachzufüllen, wenn nichts mehr drin ist“ wollte ich den Erfolg, Wien vor meinem ersten Arbeitstag wieder zu erreichen dann doch nicht abhängig machen; schließlich habe ich dann einen etwas ambitionierteren Berufskollegen gefunden, der die löchrige Ölleitung provisorisch flickte.
Gewohnt haben wir wieder in der altbewährten Mansardenwohnung (manche würden Dachbodenkammerl dazu sagen) des „Imperiale“ mit Blick durch das (etwas klein geratene) Fenster auf das Meer und die Berge und fließendes Regenwasser im Vorzimmer (aber geregnet hat es eh nur 2 mal!).
Durch eine unverschlossene Türe gelangten wir auf den Dachboden, dessen großzügiger Ausbau offensichtlich vor etwa 3 Jahren im Anfangsstadium unterbrochen worden war und kamen so zu unserer ganz persönlichen Dachterrasse mit herrlichem Meeresblick und Baustellenflair.
Beim Essen ließen wir es uns gut gehen, was in Italien ja keine Kunst ist; der kulinarische Höhepunkt, eine selbstgemachte Fischsuppe mit fast 2 kg frischen, bei einem Fischstand am Meer samt Zubereitungstipps erworbenen Zutaten, hatte nur einen kleinen Schönheitsfehler: Am Abend genossen schmeckte sie zwar vorzüglich, enthielt aber so gut wie keine Kohlenhydrate, was sich beim 40 km-Lauf am nächsten Vormittag höchst nachteilig auswirkte: Andrea musste sich mit leeren Energiespeichern mühsam durchbeißen und wird wohl nie mehr vergessen, vor einem langen Lauf ausreichend zu essen...auch das am Vorabend in unserer Lieblingsgelateria zum Nachtisch geschleckte große Eis konnte da nicht mehr helfen!
Auf den letzten 2 km zu unserem Quartier, die Andrea nach tapferer Beendigung ihres 40ers auf dem Streetstepper zurücklegen durfte, konnte sie dann nicht einmal mehr mit den italienischen Radfahrern auf dem Radweg mithalten, obwohl deren durchschnittliche Reisegeschwindigkeit 4 km/h selten überschreitet...
Aber nicht nur die bei dieser Geschwindigkeit bereits nachlassenden Kreiselkräfte sondern auch das Überraschungsmoment, von einem Gespann, bestehend aus einer Läuferin hinter einem Streetstepper mit 16,5 bis 18 km/h (je nach Trainingseinheit) überholt zu werden, brachten so manchen dieser Radler bisweilen in erhebliche Sturzgefahr.
Abschied...bis zum nächsten Mal!
So flott wie Andrea lief, waren die 3 Wochen dann auch schon wieder vorbei, nach ca. 600 Trainingskilometern, behobenen Defekten an Auto und Streetstepper (2 gerissene Federn), einem unbehobenen Defekt an Andreas Laptop (daher kein Zwischenbericht), und glücklicherweise keinem weiteren Defekt an ihrem Fuß, der brav durchgehalten hat, machten wir uns am Morgen des 6. April wieder auf den Weg nach Wien, wo wir (dem Mechaniker sei Dank) am selben Abend noch eintrafen.
unsere.. ..Dachterrasse am Hafen
Viareggio auf Kurs zum Marathon
Ausblick.. ..von der..
..Dachterrassse Aus- flug
der 26. von 30 400ern Stabi-Übungen.. ..
.. .. ..
.. ..im Park Achtung Radarkontrolle!
die Einsamkeit der Langstreckenläuferin nächstes Jahr fahr ma mit dem emergency room...
Pietrasanta flower power Pietrasanta
Training.. ..geschafft! geübte..
und weniger.. ..geübte.. ..stepper
unsere Bude
km, km, km.. ..auf endlosen Strecken
Markenbewusstsein allerorts Fließwasser
Fleisch und, und, und..
Fisch und.. maritimes Zungenpiercing
die Fischsuppe wird zubereitet und.. ..schmeckt! Blick aus dem Fenster(chen)
das "Imperiale",.. ..letzter Stock, Mitte streetstepper-
- - -Bergzeitfahren