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Bericht:

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Obudu International Mountain Race (Nigeria)

Women
1. Andrea Mayr (AUT)             51:14
2. Angelina Mutheu Mutuku (ETH)  52:17
3. Rehima Kedir (ETH)            52:51
4. Aselefech Mergia (ETH)        53:02
5. Pauline Wangui (KEN)          53:03
6. Ashu Kasim (ETH)              53:05

Men
1. Abebe Dinkesa (ETH)           41:45
2. Geoffrey Kusuro (UGA)         42:36
3. Awash Fikadu (ETH)            42:42
4. Tilahu Regassa (ETH)          42:47
5. Lishan Yigezu (ETH)           42:48
6. Rolando Ortizcelis (COL)      43:40

Für normal will ich vor einem Rennen keine Startlisten sehen. Macht mich ja nur nervös und ändern kann ich‘s ja ohnehin nicht. Diesmal hatte ich allerdings keine Chance, weil mir von verschiedenen Stellen die Starterliste quasi unter die Nase gerieben wurde: Vize-Weltmeisterin im Crosslauf, Vize-Weltmeisterin im Halbmarathon, 4. dieser Halbmarathon-WM, Afrikameisterin über 10.000m,...

Das Schöne an diesem Sammelsurium von Weltklasseleuten: ich hatte nix zu verlieren, mußte niemandem was beweisen, verlor jeden Druck und war eigentlich gar nicht nervös. Daß ich besser drauf war als vor 2 Jahren wußte ich auf Grund der Trainingszeiten. Das Komische war nur, daß sich die Form nicht anders anfühlte; bzw wie fühlt sich denn ein Körper an, der schneller ist?

Start um 8 Uhr morgens. Normal bin ich keine Frühaufsteherin und bevorzuge Wettkämpfe am Abend, aber was war hier schon normal. Abfahrt am Wettkampftag: 5 Uhr; zumindest teilte man uns das am Vorabend mit. Pünktlich waren alle Athleten abfahrbereit. Es wurde halb 6, es wurde 6, es wurde halb 7,...um dreiviertel 7 gings dann tatsächlich los! Für nigerianische Verhältnisse gar nicht so schlecht. Wir durften davor und auch danach oft viel länger warten. Nicht, daß ich das toll gefunden hätte, aber irgendwie lernte ich damit umzugehen.

Bei der Startaufstellung dann doch ein eigenartiges Gefühl: ich hatte so wie die meisten dieser Weltklasseathleten das internationale Nike-Wettkampfdress an.....und kam mir damit ziemlich overdressed vor. Start - ruhig bleiben und mein eigenes Rennen rennen - nicht auf die anderen schaun-nach 500m bin ich etwa 15te, aber ich fühl mich sehr gut - ich beginn die einzelnen Läuferinnen vor mir einzuklauben - halte mich bei keiner länger auf, sondern überhole sie - ich schließe auf zur Führungsgruppe (wahrscheinlich taktieren sie) - Kilometer 1 - ich überhole diese Gruppe - alle folgen mir - so führe ich diese Gruppe für ca 1,5 km an - dann plötzlich Attacke einer Äthiopierin - die anderen folgen - ich nicht - so bin ich wieder Achte - aber irgendwie setzen sie sich auch nicht so richtig ab und ich beginne mich wieder heran zu kämpfen - ich überhole wieder eine nach der anderen - treffe auf Platz 2 und 3 - diese wehren sich - machen Zwischensprints, bis sie aufgeben und mich ziehen lassen - Wahnsinn: ich bin Zweite und mir geht’s echt gut - Kilometer 6 - ich laufe und genieße es - manchmal schau ich auf die Uhr und freu mich - ich glaub die Zeit wird gut - die Athletin vor mir ist relativ weit vorn - kurzes Bergabstück beim letzten Kilometer - ich seh das Führungsfahrzeug vor mir - 500m vorm Ziel: da ist sie und sie schaut nicht mehr so schnell aus, aber sie ist doch noch einiges vor mir - ich versuch mich zusammen zu reißen, es sind ja nur mehr 500m und wann wird ich wieder diese Chance bekommen - es funktioniert: ich komme näher - ich schließe auf - sie wehrt sich - aber nur kurz, dann darf ich die letzten 250m genießen, denn ich weiß, daß ich gewinne - auch wenn ich nicht noch weiß, was das bedeutet - so ganz nebenbei: Streckenrekord!

Ich bin ziemlich überwältigt, auch vom Trubel, der rund um mich ausbricht: die einzige Weiße im Feld schlägt in Afrika alle Schwarzen.

Für mich eine besondere Genugtuung, mußte ich mir doch schon von relativ vielen Seiten anhören, daß der Berglauf-WM-Titel nichts wert sei, weil ja die Afrikanerinnen nicht dabei sind.

Und auch in finanzieller Hinsicht kann ich mich diesmal nicht beklagen, oder wie es mir der Reporter von "This day online" in seinem Bericht in den Mund legte: "So I have to thank God that it paid off handsomely at the end of it..."

This Day Online

lg
Andrea